Ein junger Lette musste sich jetzt als Schlepper in Eisenstadt verantworten. Seinen 21. Geburtstag hatte er zuvor im Gefängnis „gefeiert“.
Nicht über die Brücke von Andau, sondern über den regulären Grenzübergang fuhr ein Lette am 1. August dieses Jahres mit einem Klein-Lkw vom Typ Mercedes Sprinter. In den Laderaum hatte der 20-Jährige 19 Illegale gepfercht. Bei der Einreise klickten die Handschellen. Seinen 21. Geburtstag verbrachte Ralf K. in der Justizanstalt Eisenstadt.
Beim Prozess in Eisenstadt erklärte der junge, gebildete Mann, der sehr gut Deutsch spricht, höflich und korrekt auftrat, sein Motiv: „Ich wollte nur eine Fahrt machen, denn dafür hätte ich ungefähr 1300 Euro bekommen. Mit dem Geld wollte ich meine Mutter unterstützen und meine Freundin heiraten.“
Über Snapchat angeworben
Angeworben sei er über Snapchat worden: „Die Organisation hat uns den Flug von Lettland nach Budapest gezahlt. Von dort ging es dann per Auto in die slowakische Hauptstadt Pressburg, wo uns schließlich die Klein-Lkw für die eigentliche Fahrt gemietet wurden.“ Ehe sich der Schöffensenat zur Beratung zurückzog, bat der junge Osteuropäer noch um ein mildes Urteil.
Schöffensenat ließ Milde walten
Nach langer Beratung verkündete die vorsitzende Richterin schließlich den Entschluss des Senats: Ralf K. wurde zu einer teilbedingten Haftstrafe von 15 Monaten verurteilt, fünf davon unbedingt. Schluchzend, mit Tränen in den Augen und gefalteten Händen bedankte sich der 21-Jährige für die ihm vom Gericht gewährte Milde und gelobte feierlich, künftig ein redliches Leben zu führen ...
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