„Schmutzige Bombe“

Slowenien entlarvt Moskaus Behauptungen als Fake

Ausland
26.10.2022 13:01

Die slowenische Regierung hat am Mittwoch mit einem Dementi auf einen „irreführenden“ Tweet des russischen Außenministeriums reagiert und ihn als Fake News entlarvt. Darin wurden Anschuldigungen, die Ukraine plane den Einsatz einer „schmutzigen Bombe“, mit angeblichen Beweisfotos „belegt“. Eines der Bilder stammte aus Slowenien.

„Radioaktive Abfälle werden in Slowenien sicher und unter Aufsicht gelagert. Sie werden nicht für die Herstellung schmutziger Bomben verwendet“, zitierte die Regierung in dem Tweet (siehe unten) den Direktor der slowenischen Agentur für radioaktive Abfälle (ARAO).

Foto aus Infomaterialien verwendet
Eins der Fotos, mit denen im Tweet auf ukrainische Kapazitäten für die Herstellung der „schmutzigen Bombe“ hingewiesen wurde, gehört der slowenischen Agentur für radioaktive Abfälle (ARAO). Das Bild stammt aus dem Jahr 2010 und wurde in Fachvorträgen und Informationsmaterialien verwendet. „Das Foto wurde (vom russischen Außenministerium, Anm.) ohne Wissen der ARAO veröffentlicht“, hieß es vonseiten der slowenischen Regierung.

Das Foto zeigt in Plastiksackerln eingepackte Gegenstände mit dem Symbol für Radioaktivität und der Aufschrift „radioaktivno“, was auf Slowenisch radioaktiv bedeutet. Laut der Erklärung aus Ljubljana handelt sich dabei um Rauchmelder, die im allgemeinen Gebrauch sind.

„Sie enthalten zwar eine radioaktive Quelle, aber keine von denen, die in der Tabelle unter dem Foto angeführt sind“, hieß seitens der slowenischen Regierung. In sogenannten Ionisationsrauchmeldern (kurz: I-Meldern) sind schwach radioaktive Stoffe enthalten, weshalb sie als nuklearer Abfall entsorgt werden müssen.

Westen: „Durchsichtige, falsche Behauptungen“
Washington, Paris und London wiesen die Vorwürfe als „durchsichtig falsche Behauptungen“ Moskaus in einer gemeinsamen Erklärung zurück. „Zur Erinnerung: Die Ukraine hat keine Atomwaffen“, schrieb die britische UNO-Vertretung im Onlinedienst Twitter vor der Sitzung des Sicherheitsrats.

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