Es war einmal ein sehr junger Politiker, der sich anschickte, alles neu, alles besser zu machen. Warum er sich all das antun wolle, fragten wir diesen Sebastian Kurz im Mai 2017, als er 31-jährig zum neuen ÖVP-Chef bestellt worden war. „Weil es mir große Freude macht, etwas zu verändern und zu bewegen. Und weil ich das Gefühl habe, dass es jetzt wirklich eine Chance zu Veränderung in Österreich gibt.“
Heute, kaum ein Jahr nachdem er zum zweiten Mal aus dem Kanzleramt gejagt wurde und viele seiner Freunde und Wähler enttäuscht hat, steht Kurz mehr denn je am Pranger: Ein enger Weggefährte, dem er einst versprochen hatte, er „kriegt eh alles“, belastet den Altkanzler schwer. Der schlägt mit voller Wucht zurück, um die Vertrauenswürdigkeit seines einstigen Bundesgenossen zu erschüttern.
Kurz steht vor den Trümmern seiner Politkarriere, weil sein Ex-Kompagnon Schmid jetzt den Weg wählt, sich durch umfangreiche Beschuldigungen aus den Ruinentrümmern, die ihn selbst verschüttet haben, herauszuwühlen.
Nehammer kommt nicht durch
Unterdessen versucht Kurz-Nachfolger Nehammer, sich einfach den Staub von der Montur zu klopfen. Damit, so viel ist sicher, kann er nicht durchkommen. „Ist die heutige ÖVP sauberer als in der Kurz-Ära?“, fragten wir via krone.at. Nein, meinen mehr als 80 Prozent.
Gelingt Nehammer und seinen Parteifreunden nicht rasch ein überzeugender Befreiungsschlag - dann fallen ihnen die Trümmer aus der jüngeren Parteigeschichte auf den Kopf.
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