„Krone“-Kommentar

Scheitert die EU an der Migration?

Analysiert für die „Krone“: Außenpolitik-Experte Kurt Seinitz

(Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)

Die EU ist wirklich die unmöglichste Gemeinschaft auf Erden: öffnet die Grenzen innen, ohne die Grenze nach außen unter Kontrolle zu haben; folgt einem Asylrecht aus den Tagen vor dem Düsenzeitalter; garantiert illegalen Migranten ein Asylverfahren auf europäischem Boden, wird aber abgewiesene Asylwerber nicht mehr los - und hat eine frohe Botschaft an den globalen Süden: „Wir schaffen das!“ - wofür Angela Merkel gerade einen hohen UNO-Preis erhielt.

Wir schaffen das nicht! Das Wahlvolk folgt nicht mehr der Politik, die solche Zustände etabliert hat. Ein EU-Land nach dem anderen kippt als Reaktion darauf in das rechtsrechte Lager (Stichwort: Meloni) - bis es die EU nicht mehr geben wird.

Dieses System führt sich nicht nur selbst ad absurdum, es schafft sich letztlich auch selbst ab - nachdem es die eigene politische Landschaft zerstört hat. Wie konnte das angeblich so kluge Europa so weit kommen?

Auswege wären gar nicht so schwierig: Verzehnfachung des Außenschutzes (vor Gegenküsten), wobei die EU-Küstenstaaten Unterstützung auch annehmen müssten, was sie wegen ihrer „Souveränität“ nur ungern tun. Zweitens: Asylanträge nur außerhalb der EU. Das empfindet die EU-Kommission im Brüsseler Elfenbeinturm aber als „pfui“. Die Orchideenliebhaber dort befassen sich lieber mit (selbst)gefälligeren Themen, etwa aktuell mit dem Kandidatenstatus für den Unstaat Bosnien.