Das „Raus aus fossilen Energien“-Geleier von Aktivisten wird durch Energiegewinnung aus Warmwasser etwas relativiert. Das Stichwort lautet Geothermie.
Der Schatz schlummert in mehreren Kilometern Tiefe! Und er birgt gewaltiges Potenzial, um sich zumindest Stückweise aus der eiskalten Erdgasfalle Putins zu befreien. Denn schon in wenigen Jahren könnten rund 125.000 Wiener Haushalte mit Fernwärme aus sanfter Geothermie - also Erdwärme weit unter der Oberfläche - versorgt werden. Experten bescheinigen Wien, in einer ganz ausgezeichneten Ausgangslage zu sein, die es so in Europa nur selten gibt. „Wir haben Heißwasservorkommen in unserer Region, wir haben mit dem gut ausgebauten Fernwärmenetz die Infrastruktur für die Verteilung, und wir haben durch die wachsende Stadt auch regionale Abnehmer dieser Wärme“, fasst Stadtrat Peter Hanke (SPÖ) zusammen.
Wien nimmt auf dem Feld der Energiegewinnung durch Geothermie eine internationale Spitzenposition ein
Dr. Michael Kouba, Montan-Uni Wien
Im Boden kocht es
Das Öko-Brennglas richtet sich dabei auf das sogenannte Aderklaaer Konglomerat. Beim ersten Forschungstest in diesem - von kostbarem Nass durchdrungen Gestein - konnten in einer Tiefe von 2700 Metern Wassertemperaturen von bis zu 95 Grad Celsius gemessen werden! Verschiedene Studien prognostizieren eine realistische Anwendungskapazität dieser besonders sauberen Quelle in ganz Österreich von bis zu 700 Megawatt - das wäre der Heizungs- und Energiebedarf von rund 200.000 Haushalten. Dem Großraum Wiener Becken wird dabei ein Anteil von bis zu 60 Prozent dieser Menge zugetraut.
Aktuell sind die Bohrmannschaften im finalen Abschluss der Forschungsarbeiten und in ersten Planungsschritten für die Umsetzung. Noch in diesem Jahr soll das erste konkrete Geothermie-Projekt auf Schiene gebracht werden! „Wenn alles nach Plan läuft, wollen wir in drei bis vier Jahren die erste Wärme aus geothermischen Quellen einspeisen“, wird seitens des Hanke-Büros bestätigt. Bis 2030 ist geplant, immerhin 120 Megawatt an Geothermie in die Fernwärme-Produktion einfließen zu lassen. Greenpeace-Chef Alex Egit spricht prompt von der Energie der Zukunft . . .
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