Das Aussterben droht

Klimawandel: Pilz setzt Bananen-Plantagen zu

Österreich
28.09.2022 06:00

Ein Pilz setzt - durch den Klimawandel begünstigt - unseren typischen Cavendish-Bananen zu. Das Aussterben droht. Die „Krone“ begleitete Fairtrade und machte einen Lokalaugenschein in Ecuador.

Sanft fährt der Wind in die Plantage der „Cooperativa El Guabo“ - es ist bis auf das fast unheimliche Rauschen der Blätter still zwischen den einzelnen Bananenstauden, die in kilometerlangen Reihen hier ihrer Ernte harren. Ehe wir in das gelbe Biotop der Finca „La Josefina“ - eine Stunde Autofahrt von der Stadt Guayaquil im Südwesten Ecuadors - vordringen dürfen, müssen wir uns strengen Schutzmaßnahmen unterwerfen. Schuhe und Autoreifen werden abgespritzt, und wir müssen durch eine Desinfektionswanne waten.

„Wir müssen den Schädling stoppen“
„Drüben im nahen Peru wütet bereits der Pilz. Und auch in Kolumbien mussten bereits riesige Plantagen gerodet werden. Wir müssen den Schädling mit dem Namen Tropical Race 4 stoppen. Denn er gefährdet sonst die Existenz Tausender Bauernfamilien - und dann könnten auch die Exporte zum Erliegen kommen“, warnt Manager Darwin Alfredo Rocafuerte Vélez.

Noch aber kommen die bei uns Supermarkt-typischen Bananen - benannt nach dem Duke of Cornwall William Cavendish, der 1834 die ersten Bananen dieser Sorte importierte und dann die Kultivierung einleitete - am Fließband und großteils in Bioqualität aus dem dichten Wald. Sie hängen in Plastik (wird neuerdings recycelt) verpackt an einem Haken, werden von einem eigenen strengen Lebensmittelinspektor auf Qualität sorgfältig überprüft und penibel gewaschen, ehe sie über den Panamakanal und Hamburg ihren langen Weg zu uns antreten.

Doch gegen den Pilz ist alle Sorgfalt vergebens. Denn ein Gegenmittel gegen den durch den Klimawandel begünstigten Pilz gibt es nicht - und gentechnische Manipulation ist weder auf der Finca Josefina noch in anderen Fairtrade-Kooperativen Lateinamerikas erwünscht.

Daten & Fakten

  • 14 Kilo Bananen werden bei uns pro Jahr und Haushalt verspeist. Jede 4. Fairtrade-zertifiziert.
  • Bis 5. Oktober läuft die Fairtrade-Bananenchallenge. Symbolisch soll eine Ökoverbindung zu den Plantagen in Lateinamerika gebaut werden.
  • Zehn Millionen Meter sollen mit zehn Millionen Bananen überbrückt werden. Die Zahl wird beim Kauf automatisch an der Kassa registriert.

Wir werden immer mehr zur „Bananenrepublik“ 
Wegen der Erderwärmung wird aber auch Österreich zur „Bananenrepublik“. Denn weil die Sommer hierzulande immer tropenhafter, heißer und schwüler werden, reifen die exotischen Früchte bereits in vielen Hausgärten prallgelb heran. Das Klima begünstigt auch das Gedeihen von Oliven, Zitronen und Orangen.

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