„Love-Scam“-Betrug

Aus Liebe geht Linzerin für 6 Monate hinter Gitter

Oberösterreich
10.09.2022 07:00

Eine Linzerin soll für Liebesbetrüger 95.000 Euro transferiert haben. Sie hat es als „Freundschaftsdienst“ getan, für einen Nigerianer, der nun untergetaucht ist. Die 26-Jährige musste in Linz vor den Richter.

Sie wurde von den Internet-Betrügern als Strohfrau angeworben und glaubt trotzdem noch an die Liebe. Eine 26-jährige Linzerin, die aus der Karibik stammt, landete vor dem Richter, weil sie insgesamt vier Konten eröffnet hatte, auf die Geld von zehn verliebten Frauen floss, das diese vermeintlich an Männer überwiesen haben, in die sie sich im Internet „verschossen“ hatten. „Love-Scam“ nennen Kriminalisten diese Abzocke. Im Fall, der nun in Linz vor Gericht verhandelt wurde, haben die Frauen rund 95.000 Euro gezahlt – auf das Konto der Angeklagten, die das Geld weitergeleitet hat. 15 Prozent der Summe hat die Linzerin aber für sich selbst behalten.

Liebhaber ist verschwunden
Denn auch sie war anscheinend Opfer von Liebesgefühlen geworden. Sie habe sich bei einer Reise in Rom in den Nigerianer Arafat A. (29) verliebt, der ihr vorschwindelte, dass er Bauunternehmer sei, sagt sie. Dass sie für ihn Konten eröffnen sollte, hat sie nicht hinterfragt. Und auch nicht, warum der angebliche Geschäftsmann die Investitionen in Baufirmen nicht über sein Unternehmenskonto abwickelt. Als „Freundschaftsdienst“ bezeichnete die 26-Jährige ihr Handeln. Staatsanwalt Philipp Christl klagte sie wegen Betruges und krimineller Vereinigung an.

Nach Arafat A. wurde in Österreich und Italien gefahndet, er ist unauffindbar. Auch bei seiner angeklagten „Freundin“ hat er sich nicht mehr gemeldet. Deshalb musste die Frau alleine für die Taten geradestehen. Sie wurde zu 18 Monaten Haft verurteilt, sechs davon muss sie absitzen, der Rest wurde bedingt ausgesprochen. Das Urteil ist allerdings nicht rechtskräftig.

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