Bundesheer-Stellung

Jeder vierte Jugendliche ist als Soldat untauglich

Oberösterreich
25.08.2022 09:00

Die Polizei hat damit zu kämpfen, dass immer mehr Bewerber körperlich nicht in der Lage sind, die Ausbildung zu absolvieren. Aber wie sieht es beim Bundesheer aus? Die „Krone“ hat nachgefragt.

„Liegestütze allein sind kein K.-o.-Kriterium“, sagt Oberst Alois Arnreiter (59), Leiter der Ergänzungsabteilung beim Militärkommando OÖ. Wie berichtet, hatten bei der Polizei, deren Schule in Wurfweite der Stellungsstraße in Linz liegt, nur fünf von 17 Teilnehmern die verlangten 21 Liegestütze bei einer der letzten Aufnahmeprüfungen geschafft.

152 waren teiltauglich
400 Kriterien werden bei den Wehrpflichten abgeklopft, ab 3. Oktober in OÖ auch mit einer neuen computerassistierten Testung. Und bis im März des Vorjahres waren bundesweit im Schnitt etwa 25 Prozent der Wehrpflichtigen untauglich, in Oberösterreich 26,2 Prozent – seither gibt es die neue Teiltauglichkeit. „Diese hat auch dazu geführt, dass sich die Zahl jener, die für den Wehrdienst und Zivildienst zugelassen werden, verbessert hat“, sagt Arnreiter. Im Vorjahr wurden bei 6750 in Linz „gestellten“ Oberösterreichern 152 als teiltauglich eingestuft.

Besondere Einsatzgebiete
„Dazu kommt auch, dass etwa ein Rekrut, der in der Cyber-Abwehr eingesetzt wird, nicht unbedingt muskelbepackt sein muss“, sagt Arnreiter. Auch in der Küche oder Kanzlei seien Teiltaugliche einsetzbar.

Psychische Störungen
Dennoch gelten weiterhin rund ein Viertel aller Stellungspflichtigen als untauglich. 56 Prozent von ihnen leiden laut einer Auswertung an psychischen Störungen oder weisen Verhaltensauffälligkeiten auf. „Meiner Erfahrung nach ist es meist eine Kombination von psychischen und physischen Faktoren. Ein Grund alleine führt selten zur Untauglichkeit“, weiß Oberst Arnreiter.

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