Die Studie - so eine Aussendung des Wiener AKH am Freitag - untersuchte den Zusammenhang zwischen dem Wetter und Migräne. Das Ergebnis war überraschend, so die Autoren um Karin Zebenholzer und Christian Wöber (Leiter der Arbeitsgruppe Kopfschmerz/Universitätsklinik für Neurologie). Weder einzelne Wetterfaktoren wie Temperatur, Luftdruck, Niederschlag oder Sonnenscheindauer, noch die typischen in Wien vorkommenden Großwetterlagen hatten einen Einfluss auf das Auftreten oder die Dauer von Migräneattacken oder anderen Kopfschmerzen.
Neurologen empfehlen Überdenken des Lebensstils
Besonders auffällig war, dass auch ein Wetterwechsel nicht zu einer Zunahme der Migräne oder Kopfschmerzen führte. Ganz klar zeigte sich jedoch, dass andere Faktoren zur Auslösung von Migräne-Attacken beitragen: Menstruation oder psychische Anspannung. Womöglich aber handelt es sich bei der Erwartung "bei Wetterwechsel bekomme ich Migräne", um eine sich selbst erfüllende Prophezeiung. Eine erfolgreiche Strategie zur Vermeidung von Migräne-Attacken sei eher ein Überdenken des Lebensstils, meinen die Autoren.
Um den Zusammenhang zwischen Migräne, Kopfschmerzen und Wetter zu untersuchen, hatten die Probanden 90 Tage ein genaues Kopfschmerztagebuch, in dem auch Fragen zur subjektiven Wahrnehmung des Wetters zu beantworten waren, geführt. Jeden Tag wurden elf Wetterwerte (wie Lufttemperatur oder Windgeschwindigkeit) erfasst und die Änderung dieser Wetterwerte im Vergleich zum Vortag berechnet. Zudem wurde für jeden Tag die Wetterlage (zum Beispiel Zwischenhoch oder Tief) ermittelt.
Im ersten Schritt der Datenanalyse gab es noch Hinweise darauf, dass ein Zwischenhoch das Risiko für Kopfschmerzen und eine geringere mittlere Tageswindgeschwindigkeit sowie der Wechsel der Sonnenscheindauer von einem Tag zum nächsten das Risiko für Migräne erhöhen könnten. Ebenso zeigte sich, dass eine Änderung der minimalen Tagestemperatur die Migräne-Dauer verkürzt. In den weiterführenden Analysen waren diese Ergebnisse jedoch statistisch nicht mehr signifikant.
Wetter und Migräne hängen nicht zusammen
Für den so häufig als Kopfschmerzauslöser angeschuldigten Wetterwechsel und auch alle anderen subjektiven Wahrnehmungen des Wetters fand sich keinerlei Zusammenhang mit dem Auftreten von Migräne oder Kopfschmerzen. Stress, aber auch das Nachlassen von Anspannung und genetische Faktoren könnten damit einen größeren Einfluss haben.
Angaben gem ECG und MedienGesetz: Medieninhaber, Hersteller und Herausgeber bzw. Diensteanbieter Krone Multimedia GmbH & Co KG (FBN 189730s; HG Wien) Internetdienste; Muthgasse 2, 1190 Wien
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).