Landeshauptmann Wilfried Haslauer kann sich in Salzburg eine Vier-Tage-Woche vorstellen. Vertreter der Wirtschaft nicht.
Vier Tage arbeiten, danach drei Tage frei. Auf den ersten Blick klingt das Prinzip der Vier-Tage-Woche für viele Arbeitnehmer traumhaft. Im „Krone“-Interview sprach sich der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) für neue Arbeitszeitmodelle wie eine Vier-Tage-Woche aus. SPÖ-Chef David Egger unterstützt diesen Ansatz.
Funktioniert nicht in allen Branchen und Bereichen
Vertreter der Wirtschaft und der Industrie sehen die branchenübergreifende 4-Tage-Woche jedoch mehr als kritisch. „Wir können uns auf keinen Fall vorstellen, dass die Vier-Tage-Woche gesetzlich vorgeschrieben wird“, sagt Peter Buchmüller, Präsident der Wirtschaftskammer Salzburg. So gibt es das Konzept ja bereits in manchen Branchen, funktioniere aber sicher nicht in allen Bereichen. „Wir wollen beispielsweise alle gerne am Samstag einkaufen oder am Sonntag essen gehen. Deshalb kann es nicht generell heißen: von Montag bis Donnerstag“, sagt er.
Bei der Vier-Tage-Woche ist Arbeitssicherheit ein großes Thema, da ab der zehnten Stunde das Risiko für Unfälle signifikant ansteigt.
Irene Schulte, Geschäftsführerin Industriellenvereinigung
Dieser Meinung ist auch Irene Schulte, Geschäftsführerin der Salzburger Industriellenvereinigung. „Was die meisten übersehen: Eine Vier-Tage-Woche ist ja keine Arbeitszeitverkürzung. Es werden nur pro Tag zehn Stunden gearbeitet“, sagt sie. In der Produktion brauche es außerdem oft Mehrschicht-Modelle, um den Betrieb 24 Stunden am Tag aufrecht erhalten zu können. Außerdem seien so lange Arbeitstage erstens nicht jedermanns Sache und zweitens mitunter auch gefährlich. „Wir wissen, dass ab der zehnten Stunde das Risiko für Arbeitsunfälle signifikannt ansteigt“, sagt sie.
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