Soko ermittelt

Betrugsbekämpfung: Scheinunternehmen im Visier

Wirtschaft
02.08.2022 06:00

Vor knapp einem Jahr nahm im Amt für Betrugsbekämpfung eine eigene SOKO ihren Dienst auf, die sich ausschließlich mit Strohfirmen beschäftigt - und sie hat viel zu tun.

Zwar ging die Finanzpolizei – so gut es ging – schon in der Vergangenheit gegen Scheinunternehmen vor, während der Pandemie wuchsen diese jedoch wie die viel zitierten Schwammerln aus dem Boden.

Im 3. Quartal des Vorjahres wurde daher eine SOKO gegründet, die Strohfirmen aufspüren, zerschlagen und aus dem Firmenbuch tilgen soll. Und im Idealfall auch die Hintermänner zur Rechenschaft zieht.

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Jedes einzelne Scheinunternehmen schadet unserem Wirtschaftsstandort. Mit dieser SOKO schützen wir ehrliche Wirtschaftstreibende.

Finanzminister Magnus Brunner

In vielen Fällen auch Geld gewaschen
Eine erste Zwischenbilanz des Finanzministeriums zeigt, dass die Arbeit nicht umsonst ist: Seit ihrer Gründung ermittelten die Fahnder Abgabennachforderungen in der Höhe von rund 100 Millionen Euro. Es handelt sich dabei nicht nur um Betrug am Steuer- bzw. Abgabenzahler, in vielen Fällen wird auf diese Weise Geld gewaschen. Die Profis der SOKO stehen dabei oft Profis aus der Unterwelt gegenüber.

Oft in Verbindung zu „organisierter Kriminalität“
So schleusten einige Unternehmenskonstrukte binnen weniger Monate mehr als 33 Millionen Euro über mehrere Konten und organisierten schließlich Barbehebungen der Gelder, um diese für Schwarzlohnzahlungen, Bestechung oder illegale Gewinnentnahmen zu verwenden. Aktuell haben die Fahnder 600 Scheinfirmen im Visier, allein heuer sind 70 neue dazugekommen.

„Scheinfirmen schaden nicht nur dem Standort, sie stehen oft in Verbindung mit der organisierten Kriminalität, etwa Drogendelikten“, erklärt Finanzminister Magnus Brunner. „Mit der SOKO treten wir diesem Negativtrend entgegen.“

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