Die österreichische Schriftstellerin Lotte Ingrisch ist tot. Die Witwe Gottfried von Einems starb am Sonntagabend in der Klinik Donaustadt kurz nach ihrem 92. Geburtstag und wenige Tage nach einem Sturz, wie der Präsident der Internationalen Gottfried von Einem und Lotte Ingrisch Gesellschaft, Manfred Schmid, mitteilte.
Ingrisch wurde am 20. Juli 1930 als Charlotte Gruber in Wien geboren. In den 50er- und 60er-Jahren verfasste sie unter dem Pseudonym Tessa Tüvari drei Unterhaltungsromane. Größeren Publikumserfolg erzielte sie mit ihren eingängigen Theaterstücken, meist Einaktern, darunter „Damenbekanntschaften“ und die im Akademietheater aufgeführten „Vanillekipferln“.
Mitte der 60er-Jahre lernte sie den Komponisten Gottfried von Einem kennen, den sie 1966 heiratete. Die mit ihm gemeinsam verfasste Mysterien-Oper „Jesu Hochzeit“ löste bei ihrer Uraufführung im Theater an der Wien wegen „blasphemischer Textstellen“ einen Skandal aus. 1993 gründete die Grenzgängerin eine „Schule der Unsterblichkeit“, um den Menschen die Angst vor dem Tod zu nehmen. 2020 erschien mit „Die Quantengöttin. Wellen und Teilchen - ein Geheimnis“ ihr letztes Buch.
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