Peinlicher Prozess

Arzt legte sich mit Polizei an: Verurteilt!

Hände weg vom Handy am Steuer (Symbolfoto).

(Bild: stock.adobe.com)

Ein bekannter Kärntner Mediziner wurde mit dem Handy am Steuer erwischt: Wie aus einer gewöhnlichen Verwaltungsübertretung ein außergewöhnlicher Strafprozess vor dem OGH wurde...

Eigentlich war es keine große Sache, als ein bekannter Kärntner Mediziner eine Strafe bezahlen sollte, weil er von einem Polizisten in flagranti mit dem Handy am Steuer ertappt worden war. Doch der Arzt schlug zurück - und verdächtige den Exekutivbeamten der Falschaussage. So landete ein simples Verwaltungsverfahren bei der Staatsanwaltschaft Klagenfurt und diese erhob Anklage wegen Verleumdung! Strafrichter Christian Liebhauser-Karl befand den pikierten Arzt am Landesgericht Klagenfurt für schuldig: Er hätte den Polizisten, der ja nur seinen  Job erledigen wollte, absichtlich falsch beschuldigt.

Der Mediziner wollte sich das nicht gefallen lassen und erhob beim Obersten Gerichtshof Nichtigkeitsbeschwerde. Mit sehr unerfreulichem Ergebnis für den Herrn Doktor: Die Verurteilung wegen Verleumdung wurde bestätigt, rechtskräftig. Die Höhe der Strafe wird noch vom Oberlandesgericht Graz bemessen. Auch alle anderen Autofahrer können aus dem Verfahren eine Lehre ziehen - denn laut Höchstgericht ist es egal, ob mit dem Handy telefoniert oder nur hantiert wird, beides sei verboten!