Das Electric Love Festival 2022 ist geschlagen. Veranstalter Manuel Reifenauer, den die „Krone“ während der Aufräumarbeiten am Salzburgring erreichte, zog wenige Tage nach dem Ende ein Fazit.
„Krone“: Herr Reifenauer, sind Sie froh, dass das Festival vorbei ist?
Manuel Reifenauer: Ja! (lacht) Das bezieht sich aber rein auf die organisatorischen Dinge. Erstens hat das Festival zum ersten Mal seit 2019 wieder in dieser Dimension stattgefunden. Noch dazu ist das Corona-Thema wieder hochgekommen. Und es war heuer so schwer wie noch nie, geeignetes Personal – vor allem im Bereich der Security – zu finden. Deshalb war auch die Nervosität davor sehr groß. Es war ein Kraftakt, aber ich bin sehr froh, dass alles gut funktioniert hat. Emotional gesehen ist es natürlich schade. Wir machen das gerne und genießen es, den Leuten beim Feiern zuzusehen und dabei selbst eine Gänsehaut zu haben. Das ist unsere Triebfeder.
Wie haben sich die hohen Energiepreise auf die Durchführung ausgewirkt?
Man muss bedenken: Jedes Teil, das am Gelände verbaut wird, muss hergebracht werden. Das heißt, dass alles abhängig von der Logistik mit hohen Spritpreisen verbunden ist. Deshalb waren die Preise in manchen Bereichen um 40 Prozent höher als noch 2019. Das ist auf wirtschaftlicher Seite natürlich eine Herausforderung.
2021 haben Sie mit der kleineren Ausgabe ein Minus in Kauf genommen. Wie sieht es heuer finanziell aus?
Ich gehe davon aus, dass wir wegen der höheren Preise ungefähr eine schwarze Null landen werden. Vor allem auch, weil wir die Ticketpreise seit 2019 nicht verändert haben. Das Versprechen haben wir damals gegeben. Einnahmenseitig waren wir ziemlich ähnlich zu 2019, bei den Ausgaben waren dafür weit höher. Mit einer schwarzen Null sind wir unter den genannten Aspekten aber happy.
Das Electric Love Festival feiert im kommenden Jahr 2023 das zehnjährige Jubiläum. Was sehen Sie als Schlüssel, dass sich die Veranstaltung schon so lange hält?
Vor allem die Region ist dafür verantwortlich. Die Ästhetik, die Schönheit der Natur. Aber auch die Menschen hier, die das Festival unterstützen, die Gegner, die es akzeptieren - das ist eine besondere Geschichte. Etwa der Sportverein Plainfeld, der sich in einer unglaublichen Art und Weise engagiert. Die tun da Dienst (Parkplatz-Einweisung) bei jedem Wetter und machen das quasi ehrenamtlich für die Vereinskasse. Das sind Dinge, die dafür verantwortlich sind, dass sich das Festival so lange hält. Und auch unser Team: Wir sind um die 28 Leute, die sehr unterschiedlich sind, aber in der Sache total vereint.
Was ist für das große Jubiläum 2023 geplant?
Kapazitätstechnisch haben wir die Grenze erreicht. Aber es wird eine besondere Edition. Zehn Jahre Jubiläum ist für uns etwas Großes.
Welchen Wunsch haben Sie für nächstes Jahr?
Kein Regen von Mittwoch bis Sonntag, sondern wunderschönes Wetter (lacht).
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.