Die Zahl der illegalen Entsendungen, vor allem aus Slowenien, steigt auf Rekordhöhen. Bosnier und Serben unterbieten Löhne um über zehn Prozent und schaden unserer Wirtschaft.
Österreichs Baubranche schlägt Alarm: Das organisierte Lohn- und Sozialdumping - sowohl von Scheinselbstständigen als auch von Arbeitern - steigt an. Im 1. Halbjahr gab es so viele Entsendungen nach Österreich wie noch nie. Josef Muchitsch, Chef der Gewerkschaft Bau-Holz, rechnet mit über 20.000 für das Gesamtjahr und damit mehr als vor der Corona-Krise 2019.
Muchitsch: „Das widerspricht EU-Entsenderichtlinie“
„Wir haben es mit einem Bündel an unseriösen Betrugsmaschen zu tun, deren Ausgangspunkte in anderen EU-Ländern liegen“, so Muchitsch. 35 Prozent aller Entsendungen am Bau kommen aus Slowenien - doch 73 Prozent der von dort entsendeten Arbeitnehmer stammen nicht aus Slowenien, sondern vom Westbalkan, insbesondere aus Bosnien und Serbien, die nicht bei der EU sind. Sie unterbieten heimische Löhne dann um über zehn Prozent. Muchitsch: „Das ist ein Skandal und widerspricht der EU-Entsenderichtlinie.“
Muchitsch fordert die Bundesregierung auf, sich in Brüssel für eine Klärung zu engagieren.
Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) hat angekündigt, Lohn- und Sozialdumping, insbesondere in den Branchen Bau- und Baunebengewerbe, Transport- und Paketdienstleister sowie dem Lebensmittelhandel verstärkt zu bekämpfen. Insgesamt seien heuer 1300 Kontrollen vorgesehen, fügt Arbeitsminister Martin Kocher hinzu.
Angaben gem ECG und MedienGesetz: Medieninhaber, Hersteller und Herausgeber bzw. Diensteanbieter Krone Multimedia GmbH & Co KG (FBN 189730s; HG Wien) Internetdienste; Muthgasse 2, 1190 Wien
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).