Schneller, aber teurer

Microsoft fordert die SSD-Pflicht für Komplett-PCs

Eine M.2-SSD für die PCI-Express-Schnittstelle

(Bild: stock.adobe.com)

Der US-Softwareriese Microsoft arbeitet an einer SSD-Pflicht für Komplett-PCs: Der Windows-Konzern stehe in Kontakt mit PC-Herstellern und fordere von diesen, neue Computer ab 2023 nur mehr mit schneller SSD statt langsamer Festplatte auszuliefern. Die Hersteller bitten um Aufschub.

Das berichtet Heise.de unter Berufung auf den Marktforscher Trendfocus, der sich auf Speichermedien spezialisiert hat. Trendfocus zufolge gilt ab 2023 bei Komplett-PCs mit vorinstalliertem Windows-Betriebssystem die Vorgabe, dass das Betriebssystem auf einer SSD installiert werden muss.

PC-Hersteller hoffen auf Aufschub
Ursprünglich habe Microsoft dies schon 2022 durchsetzen wollen, allerdings wurde ein Aufschub vereinbart. Angesichts der aktuellen Chipknappheit, die auch den für SSDs notwendigen Flash-Speicher betrifft, setzen sich die PC-Hersteller nun aber dafür ein, die SSD-Pflicht erst 2024 einzuführen.

Klassische Festplatten mit rotierenden Magnetscheiben und beweglichem Schreiblesekopf sind deutlich anfälliger für Beschädigungen als SSDs.

(Bild: Torsten Silz/dapd)

Für die PC-Hersteller könnte ein Umstieg auf SSDs bei ihren Computern zu höheren Kosten oder geringerer Speicherkapazität führen: Eine konventionelle Festplatte mit einem Terabyte Kapazität kostet rund 30 Euro. Im Segment der schnelleren, aber auch teureren SSDs bekommt man um diesen Betrag lediglich 256 Gigabyte.

Schneller, robuster, aber auch teurer
Der große Vorteil der SSD: Die auf Flash-Speicherchips basierende Technologie ermöglicht weit schnellere Datentransfers als gängige Festplatten, außerdem sind SSDs mangels beweglicher Teile robuster. Klassische Festplatten bieten hingegen bei geringerem Tempo deutlich mehr Speicherkapazität pro bezahltem Euro.

Vor allem bei günstigen PCs der Einsteigerklasse werden daher immer noch gerne Festplatten mit einem Terabyte Kapazität verbaut: Das sorgt für geringe Kosten und ausreichend Speicherplatz. Allerdings muss der Käufer eines solchen Systems auf die wesentlich schnelleren Betriebssystem- und Programmstarts verzichten, die eine SSD ermöglichen würde.