Dubiose Flächen-Deals

Landwirt schaltet im Wiesen-Kampf die Justiz ein

Landwirt Peter Höller aus Piesendorf hat nach langem Hin und Her sein Bauernhaus zurück. Die Wiese daneben darf er allerdings nur noch bis Ende des Jahres bewirtschaften.

(Bild: Roland Hölzl)

Die Lebensgefährtin eines Notars als Bäuerin? Eine Pinzgauerin ist wohl in mehrere umstrittene Grundstücksverkäufe verstrickt. Landwirt Peter Höller reicht es. Er wendet sich nun an die Korruptionsstaatsanwaltschaft.

Im Pinzgau stinkt es ganz gewaltig, was die Grundverkäufe betrifft. Selten waren sich die „Krone“-Leser so einig. Die Reaktionen auf die Geschichte von Peter Höller gehen in eine klare Richtung. Ein Wort fällt dabei oft: „Dubios.“

Zur Erinnerung: Der Piesendorfer Landwirt hatte in einer finanziellen Notlage eine 2,5 Hektar große Wiese neben seinem Hof über einen Notar verkauft. Dessen Lebensgefährtin ist mittlerweile Besitzerin der Grünfläche. Sie ist keine Landwirtin. Dies wäre gesetzlich verpflichtend. Für die Behörden war dies jedoch kein Problem.

ÖVP-Politikerin verkaufte an die Notar-Freundin
Laut „Krone“-Recherchen gehören der Notar-Freundin über eine GmbH noch weitere landwirtschaftliche Anwesen - darunter auch ein Bauernhaus in der Nähe des Schlosses Mittersill. Dieses kaufte die GmbH von einer ÖVP-Politikerin. Diese schaffte es bereits 2013 in die Negativ-Schlagzeilen. Damals verkaufte sie ein Hanggrundstück in Mittersill an ein finnisches Ehepaar. Noch kurz zuvor hatte die Frau selbst eine landwirtschaftliche Nutzung ebendieser Fläche beantragt. Verkaufspreis des Grundstücks: 1,12 Millionen Euro.

Der Landesrechnungshof kritisierte jüngst in einem Bericht zu den Grundverkehrskommissionen im Pinzgau die mangelhafte Kontrolle von Grundstücksverkäufen.

Justiz ermittelt wegen dubioser Deals im Pinzgau
„Lasst den Bauern ihre Flächen“, fordert die SPÖ-Landtagsabgeordnete Karin Dollinger. Die SPÖ hat wegen der Vorfälle im Pinzgau bekanntlich die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) eingeschaltet. Landwirt Peter Höller hat sich dem Gang zur WKStA angeschlossen. „Das gehört alles aufgedeckt“, sagt er.