Aufforstungsprojekt

Damit sich unser Wald rascher erholen kann

Kärnten
28.05.2022 09:00

Klimawandel und Unwetter setzen dem Wald stark zu. Umso wichtiger sind Aufforstungsprojekte. Eine neue Methode wird in Kärntens Bergen getestet.

Die Anzahl an Muren, Schlammlawinen, Windwürfen oder Bränden hat besonders in den vergangenen zehn Jahren in Kärnten stark zugenommen und vor allem in der Bergwelt enorme Schäden angerichtet.

Kampf dem Borkenkäfer
Alle Hände voll zu tun haben daher Forstarbeiter. Denn wird das beschädigte, umgestürzte Holz einfach liegengelassen, können die Folgen fatal sein. „Rasche Aufforstung der Schutzwälder ist insofern notwendig, damit die steilen Hänge nicht zu rutschen beginnen und darunter befindliche Wohngebiete vor Lawinen geschützt werden“, erklärt Bernhard Pfandl-Albel von den Bundesforsten. „In weiterer Folge schlägt dann auch der Borkenkäfer zu.“

Doch die jungen Pflanzen müssen den Umweltbedingungen auch standhalten können. „Damit die Jungbäume in den ersten Wochen im Wald bestmöglich anwachsen können, benötigen sie ausreichend Niederschlag, der klimawandelbedingt in den vergangenen Jahren leider immer häufiger ausbleibt“, ergänzt Pfandl-Albel.

Mit der BOKU
Gemeinsam mit der BOKU Wien starteten die Bundesforste aus diesem Grund ein neues Aufforstungsprojekt, das Jungpflanzen über die trockene Zeit bringen soll. Am Zwenberg im Forstrevier von Obervellach wurden im Mai bereits erste Versuche durchgeführt.

„Wir forsten etwa fünf Hektar auf und benötigen dafür rund 8000 Pflanzen. Dabei werden die Wurzeln der Setzlinge mit einem organischen Hydrogel umgeben - das soll in den ersten Wochen nach der Pflanzung für ausreichend Feuchtigkeit sorgen“, erklärt Marie Lambropoulos, die im Zuge ihrer Doktorarbeit für Waldökologie in Oberkärntens Wäldern forscht: „Das Projekt wird österreichweit durchgeführt. In flachen Regionen, an kühlen und feuchten Orten und in steilem Gelände - wie hier in Kärnten.“

Mit Hydrogel versetzt
Die Forscher testen dabei zwei verschiedene Methoden: „Das zugefügte Hydrogel saugt das Regenwasser auf, fungiert aber auch als Wasserspeicher und versorgt damit die Pflanze regelmäßig mit Flüssigkeit“, erklärt Lambropoulos.

Auch ein Dünger, der in Schweden erzeugt wurde, wird eingesetzt: „Dabei wird eine geringe Menge an Aminosäuren hinzugefügt. Das regt die bakterielle Aktivität im Boden an. Die Bakterien kümmern sich darum, dass Nährstoffe im Boden frei werden können“, so die Wienerin.

In höheren Gebieten wolle man künftig mehr Lärchenbäume setzen. „Sie sind widerstandsfähiger. Wir passen die Bepflanzung an den Klimawandel an und setzen daher stark auf Mischwälder. Fällt eine Baumart aus, so sind noch andere vorhanden.

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