Es sind Zahlen, die sprachlos machen, schockieren und in der jährlich präsentierten Statistik der Polizei - wenn überhaupt - nur am Rande erwähnt werden. Wie eine Anfragebeantwortung des Innenministeriums an die FPÖ zeigt, stiegen die Sexualdelikte hierzulande vom Jahr 2020 auf 2021 um satte 22,8 Prozent. In absoluten Zahlen ausgedrückt: Wurden 2020 noch 601 Delikte gezählt, waren es im Jahr darauf 738, also um 137 mehr.
Die Beantwortung liefert auch Details, um welche Straftaten - von der „Anbahnung von Sexualkontakten zu Unmündigen“ bis hin zur Vergewaltigung - es sich konkret handelte und in welchem Bezirk und an welcher Örtlichkeit sie stattfanden. Sie alle aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Die „Krone“ liefert daher die eindrücklichsten Fakten. So sticht einerseits hervor, dass die Anzahl der Vergewaltigungen tirolweit von 87 im Jahr 2020 um 14 auf 101 im Folgejahr anstieg. Das entspricht einer Zunahme von 16,1 Prozent.
Andererseits, dass 313 Fälle von pornografischer Darstellung Minderjähriger gezählt wurden. 2020 waren es noch 208. Die Zunahme in diesem Bereich liegt somit bei schier unfassbaren 50,5 Prozent bzw. 105 Fällen.
Kitzbühel und Kufstein negative Spitzenreiter
Auch ein Blick auf die neun Bezirke fördert interessante Fakten zutage. Denn nur in vier davon ging die Anzahl der Sexualstraftaten zurück. Positivstes Beispiel ist Reutte mit einem Minus von 24 Prozent. Dahinter reihen sich folglich Schwaz (-19,7 Prozent), Innsbruck (-9,5 Prozent) sowie Lienz (-5,9 Prozent).
In den anderen fünf Bezirken gab es indes starke Zuwächse. Die negativen Spitzenreiter sind Kitzbühel mit einem Anstieg von 146,2 Prozent und Kufstein mit 91,8 Prozent. An dritter Stelle folgt Imst mit einem Plus von 73,7 Prozent. Die Plätze vier und fünf belegen Innsbruck-Land (+21,8 Prozent) und Landeck (+14,8 Prozent).
Ein Drittel der Täter aus dem Ausland
Alarmierend in den Spitzenreiter-Bezirken: Die Straftaten der pornografischen Darstellung Minderjähriger schnellten in Kitzbühel von 35 auf 100 um 185,7 Prozent in die Höhe. Im Bezirk mit der Festungsstadt, wo auch der Konsum von Kokain österreichweit am höchsten ist, gab es mit 17 Fällen im Jahr 2020 und 35 im Jahr darauf eine Zunahme von 105,9 Prozent.
Freilich gab es landesweit auch eine Zunahme bei den Tatverdächtigen, nämlich um 22,7 Prozent von 675 auf 828. Ein Drittel der Täter stammte aus dem Ausland.
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