Nicht grundlos leer?

Behörden-Veto beschert Marcel Hirscher leeres Haus

Nach wie vor stehen in Salzburg Tausende Wohnungen leer. Gegen diesen Umstand haben am Samstag Aktivisten protestiert - und ein leer stehendes Haus im Ändräviertel besetzt. Es gehört Skistar Marcel Hirscher. Doch ausgerechnet bei diesem Haus dürfte es einen guten Grund geben, warum niemand darin wohnt.

Etwa 30 Aktivisten besetzten Samstagmittag für vier Stunden das Hirscher-Haus in der Franz-Josef-Straße - ein Großaufgebot der Polizei war vor Ort. Ihre Motivation: Die leer stehenden Gebäude anprangern.

„Allein in der Stadt gibt es mehr als 1100 wohnungslose Menschen. Dem gegenüber stehen rund 147 Häuser und 10.000 Wohnungen leer. Das heißt, nicht nur alle Wohnungslosen aus Salzburg, sondern auch eine Zahl weiterer wohnungsloser Menschen könnte hier unterkommen“, heißt es von den Aktivisten. Mehr als 10.000 Wohnungen sind in Salzburg Nebenwohnsitze, davon stehen mehrere Tausend leer. Ein Gesetz, das Besitzer zur Kasse bitten soll, ist in Begutachtung.

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Magistrat untersagte Zugang
Dabei dürfte es gerade beim Haus von Marcel Hirscher einen guten Grund geben, warum zurzeit niemand darin wohnt: Im Mai 2021 untersagte das Magistratsamt den Zutritt zu dem Haus baubehördlich - an der Eingangstür prangte lange Zeit das Informationsschreiben der Behörde. Informierten Kreisen zufolge dürfte bei Arbeiten Heizöl ausgetreten sein, ein Feuerwehreinsatz war die Folge. Die zuständige Abteilung soll daraufhin mit dem Zutrittsverbot reagiert haben. Mittlerweile ist der Zettel allerdings vom Eingangsportal verschwunden.

In der Nachbarschaft hat der Ex-Skistar ein weiteres, bereits im Jahr 2018 erworbenes, Haus. Diese Liegenschaft dürfte allerdings nicht leer stehen, wie der „Krone“-Lokalaugenschein am Wochenende zeigte. Wie der Annaberger selbst die kurzzeitige Besetzung seines Stadthauses findet, ist jedoch nach wie vor unklar - Hirscher wollte sich zu dem Vorfall nicht äußern.