Ehrenamtliche helfen

Tirol: Deutschnachhilfe für Kinder aus der Ukraine

Tirol
06.05.2022 10:04

In der Volksschule Thaur im Tiroler Bezirk Innsbruck-Land bekommen ukrainische Flüchtlingskinder seit einigen Wochen kostenlose Nachhilfe in Deutsch. Zu verdanken haben sie das der Initiative eines ganz besonderen Vereins und seiner engagierten Freiwilligen.

„Ich heiße Maksym“, bringt ein neunjähriger Bub zögerlich heraus, und: „Wie heißt du?“ Dafür hat es noch ein bisschen Hilfe von Helmut Zander gebraucht. Er ist der Kopf des Projekts in Thaur, in dem Freiwillige ukrainischen Flüchtlingskindern im Volksschulalter Deutsch beibringen. Die Ehrenamtlichen sind Mitglieder bei Zanders Verein „Kostenlose Nachhilfe für sozial Bedürftige“, den er vor mittlerweile 13 Jahren ins Leben gerufen hat und in dem sich derzeit rund 100 Ehrenamtliche engagieren. Einige von ihnen treffen sich nun immer montags und mittwochs in der Thaurer Volksschule, um den Flüchtlingskindern beim Lernen zu helfen.

Übersetzungsprogramm hilft beim Unterrichten
Heute sind drei Burschen und drei Mädchen gekommen, meistens sind es mehr. Die Verständigung ist nicht ganz einfach – nicht jeder der freiwilligen Lehrer kann Russisch oder gar Ukrainisch. Gut, dass sich die Schüler zu helfen wissen: Die neunjährige Sofia zückt ihr Handy und hat darauf blitzschnell eine Übersetzung parat.

Eine große Hilfe sind auch Agata Sadlowski und Milena Jovanovic. Die beiden jungen Freiwilligen sprechen Russisch und können sich mit den Kindern bestens verständigen. Sie sind heute zum zweiten Mal hier und voller Tatendrang: „Wir hatten jetzt die Idee, dass wir Wochenpläne machen. Das Niveau der Kinder ist sehr unterschiedlich und wir fangen daher mal an der Basis an. So lernen sie uns auch kennen“, erklären die beiden. Heute haben sie Steckbriefe mitgebracht.

Zitat Icon

Das Niveau der Kinder ist sehr unterschiedlich. Daher fangen wir an der Basis an.

Agata Sadlowski und Milena Jovanovic

Veronika (9) hat ihren bereits ausgefüllt und mit einem Selbstporträt komplettiert. Stolz zeigt Nachhilfelehrerin Anna Maria Cede das fertige Kunstwerk vor. Sie kann ebenfalls Russisch, denn sie hat vier Jahre in Moskau gelebt – an der Seite ihres Mannes Franz Cede, der dort als Botschafter tätig war. Auch er gibt hier Nachhilfe, geht gerade ein Arbeitsblatt mit Artem und Mikola durch.

„Kinder lernen schnell, da sie kommunizieren wollen“
Die beiden Burschen drücken – ebenso wie die anderen Kinder – auch vormittags die Schulbank in Thaur. Da kann am Nachmittag schon mal die Konzentration nachlassen. „Wenn mehr hier sind, dann geht es rund“, lacht Helmut Zander. Er betont, dass die Kinder in der Dorfgemeinschaft involviert sind. „In der Unterkunft unterhalten sie sich wohl ukrainisch. Es würde sicher helfen, wenn sie auch in der Freizeit Deutsch sprechen.“

Anna Maria Cede ist aber guter Dinge: „Kinder lernen Sprachen schnell, denn sie wollen mit anderen kommunizieren.“

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