Positive Entwicklung

Kobernaußerwald wird Schritt für Schritt klimafit

Oberösterreich
28.04.2022 16:00

Mit einer Fläche von rund 20.000 Hektar zählt der Kobernaußerwald zu den größten zusammenhängenden Waldgebieten Europas. Der Klimawandel setzte auch der grünen Lunge ordentlich zu, ehe vor rund fünf Jahren ein Umdenken erfolgte und erste Pläne für den „Wald der Zukunft“ zur Umsetzung gelangten.

Wetterextreme sowie ein übermäßiger Einfluss des Wildes durch Verbiss der Jungpflanzen oder Schälschäden an Bäumen haben bei den Bundesforsten die Alarmglocken schrillen lassen. Die von ihnen bewirtschafteten 60 Prozent (etwa 11.000 Hektar) des Kobernaußerwaldes waren gehörig in Gefahr geraten.

Umgehend wurde mit der Umsetzung des Konzepts für den „Wald der Zukunft“ begonnen. Vom Fortschritt des Projekts überzeugte sich die „Krone“ nun bei einem Lokalaugenschein. Selbst dem nicht so geschulten Auge fiel die üppige Artenvielfalt auf. Auf engstem Raum ragen Fichten, Tannen, Birken, Buchen oder Lärchen in die Höhe.

„In den nächsten Jahren wird der Fichtenanteil um die Hälfte zurückgehen, der Buchenanteil sich verdoppeln und die Lärchen deutlich mehr werden. Als Zukunftsbaum gewinnt die Weißtanne an Bedeutung, da sie mit längeren Trockenperioden gut zurecht kommt“, erklärt Matthias Berger, einer der drei Revierleiter im Kobernaußerwald. Neben 25.000 Jungbäumen, die jedes Jahr gepflanzt werden, hat die „Naturverjüngung“ einen hohen Stellenwert. „Das bedeutet, dass junge Bäume aus Samen der Altbäume keimen. Dadurch sind sie genetisch optimal an den Standort angepasst“, so Berger.

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Ein klimafitter Wald ist nur durch ein Gleichgewicht von Bäumen und Wild möglich. Dafür braucht es Säge, aber auch die Büchse.

Experte für Wildtierbewirtschaftung der Landwirtschaftskammer OÖ

Für Wolf-Dietrich Schlemper (Landwirtschaftskammer) ist ein klimafitter Wald nur durch ein Gleichgewicht von Bäumen und Wild möglich. „Dafür braucht es Säge, aber auch die Büchse“, spricht er die Problematik des einst erhöhten Wildbestandes und in der Folge oft kritisierten Abschusses der Tiere an. Ein Drittel des Kobernaußerwaldes wies vor wenigen Jahren Schälschäden und verletzte Bäume auf. Auch das ist im „Wald der Zukunft“ besser geworden.

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