Zu Gesundheitsagentur:

„Will sich an überlasteten Hausärzten abputzen!“

Niederösterreich
23.04.2022 06:00

Nach scharfer Kritik wegen dem Spital in Waidhofen an der Thaya treten nun auch die Politiker der Bezirksstadt auf den Plan. Sie betonen, dass gerade eine Klinik im ländlichen Raum stark zur Strukturerhaltung beiträgt. „Welche Hausärzte will die Gesundheitsagentur in die Pflicht nehmen? Seit fast einem Jahr ist eine Kassenstelle in der Stadt frei“, wettert FPÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl.

Im Spital in Waidhofen an der Thaya werden kleinere Blessuren abends oder an Wochenenden nicht mehr behandelt. Und sogar Patienten mit Knochenbruch oder blutender Wunde werden – wie berichtet – zu Kliniken in Nachbarbezirken weitergeschickt. Die Bewohner der Region pochen aber auf ihr Recht auf Grundversorgung: „Schließlich sind wir auch Steuerzahler!“

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Der Ärzte-Abbau im Spital erschwert die Nachbesetzung von Ordinationen von Fach- und Hausärzten in der Region deutlich und gefährdet zusätzlich noch die Besetzung der Notarztdienste.

Martin Litschauer, Vizebürgermeister und Nationalrat (Grüne)

Landesgesundheitsagentur führt rechtliche Gründe an
Die Umstrukturierungen der Landesgesundheitsagentur (LGA) in Waidhofen, die dafür rechtliche Gründe anführt, sorgen für immer größeren Wirbel. „Auch Chirurgen im Dienst wird das Behandeln jetzt von der LGA verboten“, wettert Landesrat Waldhäusl, der dort auch Stadtrat ist.

Negativer Einfluss auf Ärzte-Nachbesetzungen
Und Vizebürgermeister Martin Litschauer (Grüne) befürchtet: „Mit dem Abbau der Klinik-Leistungen werden auch Ärzte-Planstellen reduziert.“ Das habe auch Einfluss auf die Zahl von Kandidaten für freie Ordinationen in der Region sowie auf die Notdiensteinteilung. Als erster ÖVP-Politiker im Land forderte Stadtchef Josef Ramharter zu der Causa in der „NÖN“: „Grundversorgung muss möglich sein.“

LGA-Vorstand Konrad Kogler verweist auf den Altersschwerpunkt, der in der Waidhofner Klinik gesetzt werden soll. Auf den muss man aber noch warten, denn 2022 werde man voraussichtlich nur mit den „Umsetzungsarbeiten“ beginnen.

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