Probleme mit OP-Wunde

Blutend erst nach zwei Stunden im richtigen Spital

Niederösterreich
16.04.2022 06:10
Zwei blutige Abendstunden hätte sich ein Waldviertler sparen können, wenn er gleich ins „richtige“ Spital – und nicht ins nächste Klinikum – gefahren wäre. Fachärzte dürfen rechtlich nur in ihrem Fach behandeln, sagt die Landesgesundheitsagentur. Für kleinere Wunden sieht sie den Hausarzt zuständig.

Die Nähte waren tagsüber entfernt worden, am Abend fing die zwischen den Beinen befindliche Wunde aber plötzlich zu bluten an. Nervös fuhr der Mann aus dem Bezirk Waidhofen an der Thaya in das Spital der Bezirkshauptstadt. In gebrochenem Deutsch sprach dort ein Arzt mit ihm, sinnvolle Verständigung war nur schwer möglich. „Es blutet“, lautete die wenig überraschende Diagnose des Mediziners.

Ohne Behandlung nach Horn weitergeschickt
Unbehandelt wurde der Mann in die Klinik nach Horn geschickt. Das ist nun neuer Standard der Landesgesundheitsagentur (LGA): Die Chirurgie ist in Waidhofen wochentags nach 19 Uhr und am Wochenende gar nicht mehr besetzt, was derzeit für große Aufregung in der Region sorgt, die „Krone“ berichtete. Notfälle, also plötzlich eingetretene Ereignisse, die Lebensgefahr bedeuten, werden dort zwar versorgt. Nicht aber Knochenbrüche - oder eben die blutende Wunde des Mannes.

Erst nach zwei Stunden im „richtigen“ Krankenhaus
Bevor der Mann aber nach Horn fahren durfte, musste er noch eine Dreiviertelstunde auf den Arztbrief warten (siehe Faksimile oben), der die Geschichte in gebrochenem Deutsch nacherzählt. Nach einer weiteren halben Stunde Autofahrt kam der Patient – mittlerweile etwas in Panik wegen der Blutung – endlich im richtigen Spital an, wo ihm rasch geholfen wurde. „Eine Katastrophe, wenn man so was erlebt“, sagt er.

LGA verweist auf Hausärzte
Bei kleineren Wundversorgungen, Blessuren oder Wunden verweist die LGA grundsätzlich auf niedergelassene Hausärzte, also auch nach 19 Uhr und an Wochenenden. Es gibt sonst die Möglichkeit, in ein Spital zu fahren, das die erforderliche Leistung anbietet. Was möglich ist, erfährt man über die Internetseiten, über Anrufe in den Kliniken oder via Notruf 144.

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