Am Wochenende „zu“

Krankenhaus in NÖ schickt Verletzte einfach weiter

Niederösterreich
13.04.2022 06:12
Nahezu alle Notfälle werden bisher schon in andere Spitäler gebracht. Jetzt werden aber auch Patienten mit kleineren Blessuren in Waidhofen an der Thaya abends und an Wochenenden in über 30 Kilometer entfernte Kliniken geschickt. „Von Grundversorgung kann da keine Rede mehr sein“, sind Betroffene aufgebracht.

Wer versorgt am Wochenende kleine Rissquetschwunden? Wer macht einen Verbandswechsel oder hilft bei kleineren gesundheitlichen Problemen wochentags nach 19 Uhr? Muss man da jedes Mal noch 30 Kilometer weiter ins nächste Spital fahren? Was sich anhört wie eine Kapitulation der medizinischen Versorgung, ist im Bezirk Waidhofen an der Thaya bereits zur bitteren Realität geworden.

Beteuerungen waren nicht richtig
Nachdem die „Krone“ im Herbst die drohende Schließung der Spitalschirurgie in Waidhofen aufgedeckt hatte, beteuerten ÖVP-Landesvize Stephan Pernkopf, FPÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl und Markus Klamminger von der Landesgesundheitsagentur (LGA) noch, dass sich nur „etwas in der Organisationsform“ ändern würde. Weitere Befürchtungen versuchte Andreas Reifschneider, LGA-Manager im Waldviertel, zu entkräften.

Grundversorgung steht schwer infrage
Nun scheint es aber für die LGA selbstverständlich, nach 19 Uhr und an Wochenenden Patienten in die Kliniken in Zwettl, Horn und Gmünd weiterzuschicken. Laut LGA sei die Grundversorgung dennoch gegeben, was sogar Mediziner anders sehen. Und der ärztliche Leiter der Spitäler Zwettl, Waidhofen und Gmünd, Manfred Weissinger, sucht derzeit selbst „intensiv eine bessere Lösung“.

SPÖ ortet „Wahnsinn“ schon lange
Die SPÖ in der Region poltert schon lange. „Das ist keine Versorgung mehr, das ist ein Wahnsinn!“, wettert Kurt Lobenschuß, Vorsitzender des roten Gemeindevertreterverbandes im Bezirk Waidhofen. Er betont neben den weiten Strecken zwischen den Krankenhaus-Standorten auch die Witterung - oft würden die Straßenverhältnisse im Winter die langen Wege zusätzlich sehr erschweren.

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