Kärntner Volkskultur

Auf laute, fröhliche Ostern folgen 50 ruhigen Tage

Osterkarten mit entzückenden Motiven, wie einer Kinderprozession, wurden früher gern verschickt.

(Bild: Landesmuseum Kärnten)

Seit Karsamstag wird Weihfleisch genossen, heute - am Ostersonntag - und morgen wird noch gefeiert. Die Patenkinder werden beschenkt.

Schmerz und Trauer sind überwunden, die Auferstehung und die Hoffnung auf das ewige Leben sorgen für Freude - so könnte man ganz kurz Ostern beschreiben. Solch besondere Feste sind nicht nur in der Theologie, sondern auch im Brauchtum verankert. Große Freude darf laut ausgedrückt werden, in unseren Breiten gern mit Schüssen, für die es seit jeher eigene Kanonen und Böller gibt.

Eine Mutter, die den Weihkorb vorbereitet.

(Bild: Landesmuseum Kärnten)

Kulinarische Ostern
Große Feste wollen auch kulinarisch gefeiert werden: Zu Ostern steht das Fleisch im Mittelpunkt, war es doch in der Fastenzeit vom Speiseplan verbannt. Heute suchen die Kinder nach Nesterln, die der Osterhase gebaut hat, um ihnen bunte Eier, Schokolade und meist noch mehr hineinzulegen. Nach altem Brauch bringt die Taufpatin, die Gotl, ihrem Taufkind zu Ostern einen Reindling mit eingebackener Münze.

In der Gotlschachtel lag das wertvolle Geschenk für das Patenkind: die Münze.

(Bild: Landesmuseum Kärnten)

Osterböller verkündeten die Freude über die Auferstehung.

(Bild: Landesmuseum Kärnten)

Zeit für Familie und Freunde
Früher hatte sie auch oft eine Gotlbüchse, eine kleine bemalte Schachtl, in welcher die Münze verwahrt war. Zu Ostern war immer Zeit für Familie und Freunde, beispielsweise beim Kugelschlagen in Zweinitz, das jedoch heute wegen Corona wieder nicht ausgetragen wird. Am Ostermontag trifft man sich zum Emmausgang und isst vom Weihfleisch, das bis Kleinostersonntag, bis 24. April, reichen soll. Dann wird es kurz ruhiger, bis nach 50 Tagen Osterzeit Pfingsten gefeiert wird.