100. Todestag

Kaiser Karl I. auf Madeira letzte Ehre erwiesen

Burgenland
07.04.2022 09:00
Österreichs letzter Kaiser starb vor 100 Jahren im Exil auf der portugiesischen Insel Madeira. Hunderte Menschen pilgerten nun zum Grab von Karl I. in der Kirche Nossa Senhora do Monte in der Hauptstadt Funchal, allen voran 150 Angehörige der Familie Habsburg-Lothringen und zwei burgenländische Historikerinnen.

„Der Ruf von Kaiser Karl I. hat unsere Insel zu einer internationalen Pilgerstätte gemacht“, erklärte Miguel Albuquerque, Präsident der Madeira-Regierung. Ingrid Schramm und Andrea Glatzer aus dem Burgenland trafen ihn. Anlass war das Festkonzert zu Ehren des Kaisers von Österreich und Königs von Ungarn zum 100. Todestag in der Kathedrale in Funchal.

Blumen in Kathedrale
Seit Tagen war das Gotteshaus mit Blumen geschmückt. „Jeder Taxifahrer kennt den Weg zum Grabmahl und zu dem einstigen Domizil von Karl I., das aber vor Jahren bei einer Brandkatastrophe zerstört wurde“, erzählten kontaktfreudige Stadtbewohner.

Anerkennende Worte fand ebenso Parlamentspräsident Manuel Rodrigues. „Karl I. ist ein Heiliger“, sagte er über den 2004 Seliggesprochenen. Der Kaiser, der auf Madeira die letzten fünf Monate seines Lebens verbracht hat, wird auf der Insel im Atlantik nahezu pompös und mit viel südländischem Charme gefeiert. Zu den jetzigen Festivitäten kamen unter anderem viele Angehörige nachfolgender Generationen.

Ganz besonders freute sich Kaiserenkel Georg (György) Habsburg-Lothringen, dass sein Großvater auf Madeira so geehrt wird und sehr viele Menschen aus unterschiedlichen Nationen angereist sind, um ihm zu gedenken. Hochdekorierte Würdenträger fanden sich zur Messe ein, mit dabei die Tiroler Schützen, Malteser Ritter, St. Georgsritter und Traditionsverbände aus den Ländern der ehemaligen Monarchie.

Urenkeln beim Gottesdienst
Als Gastgeber fungierte die Gebetsliga im Namen des seligen Kaisers. Beteiligt am Gottesdienst war die Urenkelgeneration: Ferdinand, Bartholomäus, Pal, Prinzessin Alexandra Galitzine sowie Pater László von Erffa.

Das Leben des Kaisers Karl Habsburg liest sich beinahe wie eine Tragödie von Shakespeare. „Manche Menschen halten ihn für einen Verlierer, aber er führte ein vorbildliches Leben, indem er sein Schicksal in Gottes Hand gelegt hatte“, so Bischof Nuno Brás bei der Zeremonie, flankiert von 30 Geistlichen.

Frieden im Vordergrund
Er betonte auch des Kaisers Bemühungen um den Frieden. Christina Habsburg-Lothringen, die mit Ehemann Michael aus Budapest angereist war, meinte, es wäre an der Zeit, dass der Kaiser heimkehrt und in Österreich an der Seite von Zita seinen Frieden findet. „Doch die Leute auf Madeira haben immer zu ihm gehalten.“

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