Seltenes Spektakel
Blütenmeer hüllt trockensten Ort der Welt in Farbe
Ein Schauspiel der Natur verzaubert derzeit den Norden Chiles: Nach ungewöhnlich starken Regenfällen hat sich die sonst karge Atacama-Wüste in ein Meer aus pinken, violetten und gelben Blüten verwandelt. Wo sonst nur Staub und Stein herrschen, breitet sich nun für kurze Zeit ein schimmernder Teppich aus Wildblumen aus – ein Schauspiel, das nur alle paar Jahre zu sehen ist.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, gilt 2025 als eines der feuchtesten Jahre der jüngeren Vergangenheit in der Atacama. In manchen höher gelegenen Regionen fielen bis zu 60 Millimeter Regen – etwa dreißigmal so viel wie im Jahresdurchschnitt. Die Wüste gilt als der trockenste nichtpolare Ort der Erde, mit normalerweise kaum mehr als zwei Millimetern Niederschlag pro Jahr.
Für Blüte muss viel zusammenspielen
„Es sind über 200 Pflanzenarten bekannt, rund 20 Prozent davon kommen nur hier vor“, erklärt Víctor Ardiles, Kurator für Botanik am Nationalmuseum für Naturgeschichte in Santiago zu dem Schauspiel. Damit sich die Samen aktivieren, brauche es mindestens 15 Millimeter Regen, aber auch passende Temperaturen, ausreichend Sonnenlicht und Feuchtigkeit, so der Experte.
Blütenzauber sorgt für Touristenstrom
Die Blüte ist kurz und intensiv: Nur wenige Wochen lang überziehen pinke und lilafarbene Blumen die roten Ebenen, dazwischen leuchten gelbe und weiße Flecken. Auch Tiere wie Guanakos – eine Kamelart – zieht das vorübergehende Paradies an. Touristen reisen aus dem ganzen Land an, um das seltene Naturphänomen in der Region Copiapó zu sehen.
Wunder der Natur hält nur kurz an
Bereits 2023 hatte Chiles Präsident Gabriel Boric die Bedeutung dieses einzigartigen Ökosystems anerkannt und den „Desert Bloom National Park“ gegründet – rund 570 Quadratkilometer Schutzgebiet entlang der Panamericana, wo das Wüstenwunder besonders eindrucksvoll zu beobachten ist.
Bis spätestens November wird die farbenprächtige Pracht wieder verblassen. Doch für den Moment zeigt die Atacama, dass selbst der trockenste Ort der Welt Leben in sich trägt – wenn die Natur es will.










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