Kritik von Eltern

3 Suizidversuche in Serie schocken Linzer Schule

Oberösterreich
05.04.2022 06:00
Was ist bloß in einer Linzer Mittelschule los? Seit im Februar ein 13-Jähriger im Turnunterricht kollabiert und zwei Tage später starb, wollten drei Schülerinnen aus dem Leben scheiden. Besorgte Eltern wandten sich an die „Krone“, weil sie glauben, dass die Schulleiterin von der Bildungsdirektion im Stich gelassen werde. Die Pädagogin sieht das allerdings völlig anders: Es gebe genug Hilfe.

„Lehrerinnen wie Mitschülerinnen sind mit der Situation völlig überfordert. Werden mehr schlecht als recht mit den wenigen Ressourcen wie Schulpsychologie und Krisenintervention betreut. Die zuständige Schulsozialarbeiterin macht Überstunden, kann die Vorfälle jedoch unmöglich alleine aufarbeiten“ – so wandten sich besorgte Eltern an die „Krone“: „Es kann doch nicht sein, dass der Schutz unserer Kinder von Lehrkräften abhängt, die weder dahingehend ausgebildet sind, noch denen es zumutbar ist, solche Szenen mitzuerleben.“

Die tragische Vorgeschichte:
Am Freitag vor den Semesterferien brach ein 13-jähriger Schüler im Sportunterricht zusammen, musste wiederbelebt werden. Er starb zwei Tage später im Spital. Der Eltervereinsobmann sagte zur „Krone“: „Ich war bei der Beerdigung, die Schule hat sich wirklich sehr viel Mühe gegeben.“

Nach den Ferien begann eine furchtbare Serie 
Eine Schülerin der vierten Klasse versuchte, durch einen Sprung aus dem Fenster Selbstmord zu begehen. Ihr Klassenvorstand konnte das Schlimmste verhindern.

Zeugin erlitt Panikattacke
Am gleichen Tag versuchte eine andere Schülerin aus der vierten, sich mit einer Überdosis das Leben zu nehmen. Am Freitag ereignete sich der dritte Suizidversuch auf einer Schultoilette, betraf eine Drittklässlerin. Eine Schülerin, die Zeugin war, ist massiv traumatisiert und erlitt eine Panikattacke. „Zum Glück war eine Lehrerin am Gang und konnte zur Hilfe geholt werden“, so die Eltern per E-Mail.

Die Schulleiterin bestätigt die Geschehnisse
Sie sagt aber auch ganz klar, dass sie nicht von der Bildungsdirektion im Regen stehen gelassen werde: „Wir bekommen ständige Unterstützung.“

Zitat Icon

„Diese tragischen Ereignisse nehmen wir sehr ernst. Es wurden die Schulpsychologie, die Schulsozialarbeit sowie Betreuungslehrkräfte unterstützend hinzugezogen und die Kinder- und Jugendhilfe informiert. Auch das Kriseninterventionsteam ist an Bord.

Bildungsdirektor Alfred Klampfer

Unterstützung bei Suizidgefährdung:
Krisenhilfe Oberösterreich: 0732 21-77
Telefonseelsorge: Notruf 142
Rat auf Draht: Notruf 147
Kindernotruf: Tel. 0800 567 567
Hilfe online: bittelebe.at.

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