Bedrohung durch Moskau

Deutschland denkt über Raketenschutzschild nach

Ausland
27.03.2022 09:48

Die deutsche Bundesregierung prüft angesichts des Ukraine-Kriegs und der Bedrohung durch Russland einem Bericht zufolge die Errichtung eines Raketenschutzschilds über ihrem Bundesgebiet. Bei einer Beratung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit Generalinspekteur Eberhard Zorn über die Verwendung des 100-Milliarden-Euro-Sondervermögens für die Bundeswehr sei auch ein solcher „Iron Dome“ (Eiserne Kuppel) Thema gewesen.

Konkret sei es um eine mögliche Anschaffung des israelischen „Arrow 3“-Systems gegangen, berichtete die „Bild am Sonntag“. Eine Entscheidung sei noch nicht getroffen, allerdings befürworte die SPD den Kauf. Der Hauptberichterstatter im Haushaltsausschuss für den Verteidigungsetat, Andreas Schwarz (SPD), sagte demnach: „Wir müssen uns besser vor der Bedrohung aus Russland schützen. Dafür brauchen wir schnell einen deutschlandweiten Raketenschutzschirm.“ Er fügte hinzu: „Das israelische System Arrow 3 ist eine gute Lösung.“

System könnte schon ab 2025 einsatzfähig sein
Das System würde laut Informationen aus Sicherheitskreisen zwei Milliarden Euro kosten. Da es marktverfügbar sei, könnte es demnach bereits 2025 einsatzfähig sein.

Für den Raketenschutzschirm würden demnach an drei Standorten in Deutschland Flugkörper-Radarsysteme vom Typ „Super Greene Pine“ aufgestellt, die ihre Daten an den nationalen Gefechtsstand in Uedem senden. Dort würden Luftwaffen-Soldaten das Lagebild auswerten. Im Ernstfall würde von einem der im Bundesgebiet verteilten Startgeräte (Bild unten) eine „Arrow 3“-Rakete abgeschossen, die die Angreiferrakete abfangen und zerstören würde.

„Iron Dome“ könnte auch Nachbarländer schützen
Die Radargeräte sind dem Bericht zufolge so leistungsstark, dass der Schutzschirm auch Polen, Rumänien oder das Baltikum abdecken könnte. Die Nachbarländer müssten sich dann „Arrow 3“-Raketen kaufen, das Radarbild würde Deutschland liefern. Schwarz sagte der Zeitung: „Wir können den ,Iron Dome‘ auch über unsere Nachbarländer spannen. Damit würden wir eine Schlüsselrolle für Europas Sicherheit übernehmen.“

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