Chemiewaffeneinsatz?

Rote Linie überschritten: Johnson sieht „Barbarei“

Ausland
24.03.2022 12:02

Der britische Premier Boris Johnson forderte noch härtere Sanktionen gegen Russland aufgrund des Angriffskriegs auf die Ukraine. Laut Johnson habe Wladimir Putin bereits „die rote Linie zur Barbarei überschritten.“ Die NATO müsse jetzt prüfen, was noch getan werden könne, um die Ukraine zu unterstützen. Indessen wächst die Sorge vor einem möglichen Einsatz von Chemiewaffen.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat mit dem Krieg gegen die Ukraine nach den Worten des britischen Premiers Boris Johnson einen Tabubruch begangen. Dazu brauche es nicht einmal mehr den kolportierten Einsatz von Chemiewaffen, wie er am Rande eines NATO-Sondergipfels am Donnerstag erklärte.

„Je härter unsere Sanktionen, je härter unser wirtschaftlicher Schraubstock um das Putin-Regime, desto mehr können wir den Ukrainern helfen, desto schneller könnte die Sache vorbei sein, denke ich“, so Johnson.

Chemiewaffen auch für Nachbarländer gefährlich
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg warnte Russland zum Auftakt des Sondergipfels in Brüssel indes eindringlich vor dem Einsatz von Chemiewaffen in der Ukraine. Die chemischen Kampfstoffe könnten sich dann auch auf NATO-Territorium ausbreiten, sagte der Norweger. Es gebe immer das Risiko der Kontamination, der Ausbreitung über größere Gebiete.

Wie die Nato auf einen solchen Fall reagieren würde, sagte Stoltenberg nicht. Zugleich machte er deutlich, dass Russland eine entschiedene Reaktion fürchten müsste. „Die Nato ist immer bereit ..., auf jegliche Art von Angriff zu reagieren“, sagte er. Jeder Einsatz chemischer Waffen würde die Art des Konflikts grundlegend verändern. Er wäre eine „eklatante Verletzung des Völkerrechts“ und würde „weitreichende und schwerwiegende Folgen“ haben, sagte er.

„Schuss ins eigene Knie“
Auch der belgische Premierminister Alexander De Croo warnte vor dem Einsatz chemischer Waffen in der Ukraine. „Es ist der Fall, dass wenn chemische Waffen oder etwas Anderes genutzt werden, würde das definitiv schwere Konsequenzen haben.“ Weniger besorgt zeigte sich Sloweniens Regierungschef Janez Janša: „Ich persönlich glaube nicht, dass das russische Militär selbst chemische oder biologische Waffen absichtlich für taktische Zwecke einsetzen wird“, sagte Jansa. „Das wäre (...) sehr unklug und ein Schuss ins eigene Knie.“

Selenskyj ruft zu Großdemos auf
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte sich zuvor mit einer dramatischen Videobotschaft an die Welt gewandt und mehr Hilfe für sein Land im Kampf gegen Russland gefordert. „Kommt aus euren Büros, euren Häusern, euren Schulen und Universitäten, im Namen des Friedens, kommt mit ukrainischen Symbolen, um die Ukraine zu unterstützen, um die Freiheit zu unterstützen, um das Leben zu unterstützen“, sagte er Donnerstagfrüh.

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