Nächste Sanktionsrunde

EU friert Vermögen von Abramowitsch und Co. ein

Ausland
14.03.2022 17:22

Die Europäische Union will Sanktionen gegen Roman Abramowitsch und weitere russische Oligarchen verhängen. So soll mit der nächsten Sanktionsrunde unter anderem das Vermögen des Eigentümers des britischen Fußballclubs FC Chelsea in der EU eingefroren werden. Zudem soll Abramowitsch und den weiteren Betroffenen die Einreise in die EU verweigert werden.

Zuvor hatte Großbritannien bereits Strafmaßnahmen gegen Abramowitsch und weitere Oligarchen verhängt, die laut Angaben aus London zum „inneren Kreis“ um den russischen Staatschef Wladimir Putin gehören. Abramowitsch besitzt unter anderem eine Villa im Londoner Stadtteil Kensington und die Luxusjacht Eclipse, die bis 2013 als größte Jacht der Welt galt.

Chelsea-Verkauf liegt auf Eis
Abramowitsch besitzt seit 2021 mit der portugiesischen Staatsbürgerschaft einen EU-Pass. Die Umstände seiner Einbürgerung werden derzeit untersucht. Zuletzt wollte der Oligarch seinen Fußballklub FC Chelsea veräußern, was aber derzeit wegen der Sanktionen Eis liegt.

Roman Abramowitsch (Bild: AP)
Roman Abramowitsch

Polen will Hilfsfonds aus beschlagnahmtem Vermögen
Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat die Gründung eines Hilfsfonds für den Wiederaufbau der Ukraine gefordert, in den die beschlagnahmten Vermögen des russischen Staates und russischer Oligarchen eingezahlt werden sollen. Der „brutale Aggressor“ müsse den „höchsten Preis zahlen“, der im Rahmen der Demokratie und der friedlichen Koexistenz von Staaten möglich sei, sagte Morawiecki am Montag in Warschau.

(Bild: Krone KREATIV)

Morawiecki äußerte sich nach Gesprächen mit seiner litauischen Kollegin Ingrida Simonyte und seinem ukrainischen Kollegen Denys Schmyhal. Er forderte die internationale Gemeinschaft auf, der ukrainischen Bevölkerung eine „Hoffnung zum Wiederaufbau“ und eine „Hoffnung für die Zukunft“ zu geben. Dazu könnten die russischen Finanzmittel eingesetzt werden. Die Guthaben des russischen Staates sollten konfisziert werden, forderte Morawiecki. Das Geld könne den Opfern des russischen Präsidenten Wladimir Putin dienen und zum Wiederaufbau eines Staates, „der heldenhaft seine Unabhängigkeit und Souveränität verteidigt“.

Bürgermeister: Oligarchen-Immobilien für Flüchtlinge öffnen
Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan hat sich dafür ausgesprochen, ukrainische Flüchtlinge in Immobilien russischer Oligarchen in der britischen Hauptstadt unterzubringen. Ein Großteil der Wohnungen in London stünden ohnehin leer, sagte Khan dem Sender Times Radio am Montag. Der Labour-Politiker geht davon aus, dass viele Immobilien russischer Superreicher eher zur Geldwäsche gekauft wurden, als um darin zu wohnen.

Es handle sich nicht um Wohnungen, sondern um „goldene Backsteine“, so Khan weiter. „Ich finde, die Regierung sollte sie beschlagnahmen und bevor sie verkauft werden, sollten sie dazu verwendet werden, Ukrainer unterzubringen“, sagte er. Das sei eine Art der „poetischen Gerechtigkeit“.

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