27.02.2022 10:58 |

60% des Einkommens

Alleinerziehenden kommt Wohnen besonders teuer

Unter belastenden Wohnverhältnissen müssen Alleinerziehende oft leben. Das zeigt eine Umfrage des Vereins „Alleinerziehend - Aber nicht allein“. Ihre Situation können die Betroffenen meist nicht verbessern, weil ihnen schlicht die finanziellen Möglichkeiten fehlen.

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Für die Betroffenen kann dies zur Folge haben, dass sie in der Beziehung mit dem Partner gefangen bleiben, obwohl sie sich eigentlich trennen möchten. Doch die Hürden für eine eigene, leistbare Wohnung sind hoch: Kautionen, Finanzierungsbeiträge, hohe Mieten. 69 Prozent gaben bei der Umfrage an, dass sie nach der Trennung auf Unterstützung angewiesen waren, um sich neuen Wohnraum leisten zu können. Fast genauso viele erhielten keinen Wohnkredit aufgrund ihrer Einkommenssituation als Alleinerziehende.

Das Geld ist knapp
Mehr als die Hälfte der befragten Alleinerziehenden hat ein Haushalts-Netto-Einkommen unter 1500 Euro. Je schmaler das Geldbörsel, desto größer der Anteil, der für Wohnkosten draufgeht. Teilweise sind es bis zu 58 Prozent. Fast alle Befragten gaben an, keine Wohnbeihilfe zu erhalten. Die Politik sei daher gefordert, Wohnprojekte für leistbares Wohnen umzusetzen, meint Anika Karall, Obfrau des Vereins Alleinerziehend. „Wohnen muss wieder leistbar werden und an Priorität für die Politik gewinnen.“

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Es darf nicht sein, dass eine Alleinerziehende fast 60 Prozent des Einkommens fürs Wohnen aufwenden muss. Wohnen muss wieder leistbar werden.

Anika Karall, Obfrau „Alleinerziehend – Aber nicht allein“

Oft kein eigenes Schlaf- oder Kinderzimmer
Derzeit sind Genossenschaftswohnungen der Ausweg für die meisten Betroffenen. Einige müssen wieder zu ihren Eltern ziehen. Selbst wer eine eigene Wohnung hat, hat mit Einschränkungen zu kämpfen. Oft ist wenig Platz oder das Zuhause in einem schlechten Zustand. 21 Prozent der befragten Alleinerziehenden haben kein eigenes Schlafzimmer. Auch Kinder müssen in vielen Fällen auf ein eigenes bzw. alleiniges Kinderzimmer verzichten. „Wohnen und arbeiten auf zu engem Raum sowie das Fehlen von Ausweichmöglichkeiten und Privatsphäre führen häufig zu einem erhöhtem Konfliktpotenzial innerhalb der Familie“, erklärt Karall.

Bedarf im Norden besonders groß
Wenig überraschend wünschen sich die Befragten eine Verbesserung ihrer Wohnsituation, besonders in den beiden nördlichen Bezirken ist der Bedarf groß. „Am größten ist der Wunsch nach neuen Wohnmöglichkeiten in der Landeshauptstadt“, heißt es vom Verein.

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