Nach Einbruch

Prozess wegen Mordversuchs: Dieb (69) stach zu

Blutige Szenen spielten sich im August in der Gärtnerei in Braunau ab. Jetzt folgt der Prozess.

(Bild: Scharinger Daniel)

Der Gärtner war diesmal nicht der Täter, sondern das Opfer: Der 47-jährige Gartenfachmann aus Braunau überraschte einen Einbrecher (69) in seinem Betrieb. Bei der anschließenden Verfolgung stach ihn der Dieb mit einem Messer viermal in die Brust. Am Dienstag steht der Angreifer wegen Mordversuchs vor Gericht.

Den Gerichtssaal in Ried dürfte der 69-Jährige aus Altheim schon kennen. Mit 17 Jahren stand er das erste Mal vor dem Richter, seither hat er 20 Vorstrafen angesammelt. Zuletzt saß er 2016 wegen versuchten Diebstahls zwei Monate hinter Gittern.

Verhandlung vor den Geschworenen
Der Prozess am 1. März aber hat eine andere Dimension. Die Anklage der Staatsanwaltschaft Ried wegen Mordversuchs – darüber hinaus sind versuchter Diebstahl, ein Vergehen nach dem Waffengesetz und versuchte schwere Nötigung angeklagt – bringt ihn vor einen Geschworenensenat. Im Fall einer Verurteilung drohen zehn bis 20 Jahre oder lebenslange Haft.

Vier Stiche in den Oberkörper
Im Prozess wird auch das Geschehen in der Nacht vom 20. auf den 21. August 2021 nochmals aufgerollt. Der Braunauer Gärtnereibesitzer (47) hatte den Einbrecher überrascht und verfolgt. Dieser stach ihn viermal mit einem Messer in den Oberkörper. Dennoch schaffte es der Gärtner den Angreifer zu überwältigen. Seine beiden Söhne halfen ihm dabei. Der Einschleichdieb erlitt bei dem Gerangel ebenfalls eine stark blutende Schnittwunde.