Gefahr für Patienten

Alarmierende Protokolle aus Wiener Krankenhaus

Familie
23.02.2022 06:00

Überlastungsprotokolle von Pflegern im Spital Speising in Wien zeigen, wie grenzwertig die Lage durch den Personalmangel bereits ist. Die Gefahr für Patienten im OP steigt schon.

Unzählige Demonstrationen haben nichts genützt - die Situation in den Spitälern ist grenzwertig. Vor allem für die Mitarbeiter. Wie schlimm die Lage tatsächlich ist, zeigen Überlastungsprotokolle aus dem OP-Bereich des Orthopädischen Spitals Speising, die der „Krone“ zugespielt wurden. Solche Schreiben werden von Mitarbeitern verfasst, wenn sie aufgrund der Überlastung eine fehlerfreie Arbeit am Patienten nicht mehr garantieren können. Ein Hilfeschrei.

Fehler durch Überlastung
„Überlastete Kollegen machen Fehler und nur die unbedingt notwendigsten Tätigkeiten, um den Arbeitsalltag überhaupt zu schaffen“, berichtet ein dort seit elf Jahren angestellter OP-Pfleger. Dies ginge am Ende auch zulasten der Patienten. Wenn man die Protokolle liest (siehe Grafik), wird einem die Gefährlichkeit der Situation schnell bewusst.

„Das ist unverantwortlich“
So klagt eine diplomierte Krankenschwester, die sich erst in der Einschulung befindet, darüber, dass sie lediglich eine Praktikantin zur Seite gestellt bekam. „Das ist unverantwortlich. Eine Einzuschulende hat noch nicht das Wissen und die Routine, um in einer Notsituation adäquat handeln zu können“, so der OP-Pfleger.

Immer häufiger heikle Situationen
Aber nicht nur das: Laut den Protokollen ist pro Operationssaal oft nur eine diplomierte Pflegekraft abgestellt. Der Standard sind jedoch zwei diplomierte Kräfte sowie ein OP-Assistent. Die Auswirkungen auf die Mitarbeiter sind gravierend. „Man ist ständig müde, ausgelaugt und gereizt. Und vor allem frustriert und wütend, weil sich nichts ändert“, schildert der Pfleger. Und auch heikle Situationen häufen sich.

Mitarbeiter mit Kräften am Ende
Ein Zustand, der einfach nicht mehr lange gut gehen kann, wie Betriebsrätin Helga Krien weiß. „Die Kollegen sind mit ihren Kräften am Ende. So darf es keinen Tag weitergehen“, betont auch Gerald Mjka von der Gewerkschaft vida.

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