Namensstreit eskaliert

Indigene drohen Coca-Cola mit Verkaufsstopp

Ausland
18.02.2022 09:53

Es ist wahrlich ein Kampf wie bei David gegen Goliath! Die indigene Bevölkerung Kolumbiens droht dem US-Getränkeriesen Coca-Cola mit einem Verkaufsverbot des weltbekannten Erfrischungsgetränks. Die Völker Nasa und Embera Chami sehen nämlich eine „nicht einvernehmliche Verwendung“ des englischen Worts für Koka.

In einem Brief setzen die Indigenen dem Unternehmen eine zehntägige Frist, um sich zur „missbräuchlichen Praxis“, die gegen das „nationale und internationale Menschenrechtssystem“ verstoße, zu äußern. Für den Fall, dass das Unternehmen nicht antwortet, drohten die Indigenen mit „gerichtlichen und kommerziellen Maßnahmen“, einschließlich des „Verbots des Verkaufs seiner Produkte in indigenen Gebieten“. Diese Drohung hat durchaus Wirkmacht, denn die indigenen Gebiete machen mit 33 Millionen Hektar fast ein Drittel des Landes aus.

Reaktion auf Klagsdrohung aus den USA
Auslöser des Namensstreits ist eine Klagsdrohung Coca-Colas Ende des vergangenen Jahres. Der US-Hersteller wirft einem kleinen Unternehmen in Kolumbien einen Verstoß gegen Markenrechte vor. Die Firma Coca Nasa soll den Namen ihrer Biermarke Coca Pola ändern. Coca Nasa stellt Lebensmittel, traditionelle Medizin, Getränke und andere Produkte aus den Blättern der Koka-Pflanze her. Die Firma hat etwa 20 Mitarbeiter und wird von Angehörigen des indigenen Volks der Nasa geführt. Der Biername setzt sich zusammen aus dem Namen der Koka-Pflanze und dem in Kolumbien gebräuchlichen Wort für Bier, „Pola“.

Die Bedeutung der Koka-Pflanze
Seit Jahrhunderten kauen Indigene unter anderem in Kolumbien und Peru Koka-Blätter und verteidigen dies als Teil ihres kulturellen Erbes. Den indigenen Völkern in Kolumbien ist es gesetzlich erlaubt, die Pflanze anzubauen und daraus hergestellte Produkte zu vermarkten.

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