Pensionisten am Limit

Die 13. Pension ist leider schon verplant

(Bild: Peter Tomschi, stock.adobe.com, Krone KREATIV)

Anita P. aus Wien-Hietzing lebt von 1107 Euro Pension. Nach Abzug der Fixkosten bleiben der 72-Jährigen gerade einmal rund 400 Euro monatlich fürs tägliche Leben. In einem „Krone“-Tagebuch erzählt sie von ihrem Alltag, wo sie jeden Cent zweimal umdrehen muss.

Heute bin ich aus allen Wolken gefallen. Ich bekam von der Krankenkasse eine Rechnung über den Selbstbehalt für die Zahnprothese: 471 Euro muss ich bezahlen, 1890 Euro waren die Gesamtkosten. Jetzt muss ich fragen, ob ich sie in Raten zahlen kann. Ansonsten werde ich meine 13. Pension dafür verwenden, die bekomme ich aber erst am 30. April. Eigentlich war sie ja schon für neue orthopädische Schuhe gedacht, in die meine Einlagen passen. Ich brauche diese sogenannten Altweiberschuhe, weil mir durch meine Sprunggelenkserkrankung normale Schuhe viel zu eng sind.

Allerdings kosten sie weit über 100 Euro. Die Einlagen habe ich mir diese Woche besorgt und 37 Euro bezahlt. Einen weiteren Teil des 13. muss ich für die Nachzahlung der Betriebskosten für meine Wohnung und die Nachzahlung bei Strom und Gas zurücklegen. Weil ich mich davor angesichts der Teuerung schon sehr fürchte, habe ich meine Stromheizung diesen Winter so gut wie gar nicht aufgedreht. Erst als die Temperatur in meiner Wohnung unter 16,7 Grad gefallen ist, schaltete ich die Infrarotheizung ein. Auch die Tierarztrechnung für eine Impfung um 150 Euro hab ich mir für den 13. aufgehoben. Es ist alles knapp berechnet.