Tipps vom Kinderarzt

Was tun, wenn das Bäuchlein zwickt?

Bauchschmerzen zählen zu den häufigsten Beschwerden im Kindesalter. Infos vom Experten, wie Eltern ihre Sprösslinge bei derartigen Leiden am besten unterstützen können.

Die möglichen Ursachen für das Bauchweh sind vielfältig, in den meisten Fällen jedoch nur vorübergehend und harmlos. Sie reichen von banalen Magen-Darm-Infekten über Nahrungsunverträglichkeiten bis hin zu funktionellen Beschwerden. „Dennoch sollten Bauchschmerzen immer ernst genommen werden. Auch ungefährliche bzw. harmlose Ursachen lassen sich oft sehr gut behandeln. Der erste Ansprechpartner ist hier in der Regel der Kinder- bzw. Hausarzt. Akut auftretende bzw. sehr starke Bauchschmerzen sollten umgehend abgeklärt werden, auch zum Beispiel in der allgemeinpädiatrischen Kinderambulanz“, erklärt Oberarzt Dr. Thomas Hofer, Gastroenterologe für Kinder und Jugendliche am Klinikum Wels-Grieskirchen (OÖ).

Wie äußert sich Bauchweh bei Säuglingen?
Während ältere Kinder ihre Schmerzen meist bereits relativ gut beschreiben können, lässt sich bei Säuglingen und Kleinkindern die Ursache der Beschwerden oft etwas schwieriger festzustellen. Anzeichen für Bauchschmerzen können unter anderem vermehrtes Schreien oder Wimmern, Nahrungsverweigerung, Anziehen der Beine oder Krümmen sein, wie der Mediziner berichtet. Treten immer wieder Bauchschmerzen an ein und derselben Stelle fern vom Bauchnabel sowie gehäuftes nächtliches Erwachen aufgrund der Beschwerden auf, gilt dies als Alarmsignal.

Wann zum Arzt?
„Unbedingt abgeklärt werden müssen starke krampfartige Bauchschmerzen mit Beeinträchtigung des Allgemeinzustandes, blutige Stühle, Gewichtsabnahme bzw. bei kleinen Kindern auch fehlende Gewichtszunahme oder Wachstumsstillstand, blutiges oder grünliches Erbrechen, Schmerzen beim Harnlassen, gehäuft auftretendes Fieber sowie Durchfälle, welche länger als vier Wochen andauern“, so Dr. Hofer. Milde und kurz andauernde, eher um den Nabel lokalisierte Schmerzen, mit beschwerdefreien Intervallen zwischendurch und prinzipiell gutem Allgemeinzustand sind laut dem Experten eher als harmlos einzuschätzen.

Wie lassen sich Beschwerden lindern?
Dr. Hofer empfiehlt: „Bei den Säuglingskoliken lindern oft sanftes Massieren und Streicheln des Bauches sowie vorsichtige Wärmeanwendung - zum Beispiel mit einem lauwarmen Kirschkernkissen nicht aber mit einer Wärmflasche - die Beschwerden. Bei kindlichen bzw. funktionellen Bauchschmerzen hilft es am besten, die Kleinen zu beruhigen und abzulenken. Zur Anwendung kommen regelmäßig auch bestimmte Entspannungstechniken und eine Aufklärung des Sprößlings über die harmlosen Vorgänge im Bauch. Hierfür gibt es bestimmte Schulungsprogramme.“

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