Komplizierte Rettung

Wiener im Schlaf von eingestürzter Decke begraben

Wien
13.05.2011 10:43
Ein junger Mann ist in der Nacht auf Freitag in Wien-Leopoldstadt im Schlaf unter einer eingestürzten Zimmerdecke begraben worden. Seine Mutter alarmierte die Einsatzkräfte, die den 30-Jährigen bis zur Bergung aus den Trümmern über einen Schlauch mit Sauerstoff versorgen konnte. Mit einem Schädelhirntrauma, multiplen Brüchen sowie Prellungen und Schürfwunden wurde der Schwerverletzte nach einem laut Rettung langwierigen Einsatz ins AKH gebracht.

Der Grund für den Einsturz war in der Wohnung darüber gelagerter Bauschutt von einem Wanddurchbruch. Die Trümmer waren so schwer, dass der Boden im vierten bzw. die Decke im dritten Geschoß des Gründerzeithauses in der Eberlgasse 6 gegen 21.15 Uhr nachgab und einstürzte. Direkt darunter stand das Bett des Wieners, der im Schlaf von den Schuttteilen getroffen wurde.

Doch wie konnte dieses Unglück passieren? Ein Baufehler? Der Verantwortliche der Firma, der beim "Krone"-Lokalaugenschein vor Ort war, wollte sich dazu nicht äußern.

Feuerwehr verschafft sich Zugang über Baugerüst
Die Bergung gestaltete sich schwierig: Die Zimmertüre war durch die Trümmer blockiert. Die Feuerwehrmänner gelangten über ein Baugerüst rasch zum Fenster, traten dieses ein und fanden den Verschütteten. Mit einer Motorsäge schnitten sie die Tür auf, um einen Zugang für das Rettungsteam zu schaffen. Der Schutt wurde händisch entfernt, der 30-Jährige anschließend über das Stiegenhaus ins Freie getragen. Seine 58-jährige Mutter musste von der psychologischen Akutbetreuung versorgt werden.

Bewohner evakuiert, Rettungshunde im Einsatz
Mit Rettungshunden wurde das Haus auf mögliche weitere Opfer untersucht. 15 Bewohner mussten aus Sicherheitsgründen aus dem Gebäude evakuiert werden. Sie wurden in einem Bus der Wiener Linien untergebracht. Herbert Kauscheder: "Mit Pyjama und Nachthemden standen wir bei Regen vor der Tür. Ich wohne seit dreißig Jahren hier – aber das ist mir noch nie passiert."

Die beiden betroffenen Wohnungen sowie eine Nachbarwohnung im dritten Stock blieben auch nach dem über drei Stunden dauernden Einsatz zumindest teilweise gesperrt.

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