Lisa Eder hat turbulente Tage hinter sich. Für die Salzburger Skispringerin begann alles mit einem Anruf, den sie nicht mehr erwartet hatte.
Es klingt fast zu verrückt, um wahr zu sein. Skispringerin Lisa Eder, die keine Berücksichtigung fand im österreichischen Olympia-Team, bekam vor wenigen Tagen einen Anruf von Cheftrainer Harald Rodlauer. Die Botschaft: „Du bist doch dabei!“
Eder konnte es kaum glauben, wusste aber nicht, wie sie mit ihren Gefühlen umgehen soll. Einerseits bedauerte sie das Aus ihrer Teamkollegin und Freundin Sara Marita Kramer, die aufgrund einer Coronainfektion auf ein Antreten bei den Winterspielen in Peking verzichten musste.
Für Lisa Eder wird ein Traum wahr
Andererseits war die Freude natürlich riesig. „Das war immer ein Lebenstraum“, verriet sie der „Krone“. Am Mittwoch flog sie ins Reich der Mitte, am Donnerstag kam sie an. Und am Freitag hüpfte sie erstmals von der ultramodernen Olympiaschanze im Snow Ruyi National Ski Jumping Centre in Zhangjiakou, das rund 100 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt liegt. „Es ist alles so schnell gegangen, ich konnte es gar nicht glauben“, meinte sie nach ihrem ersten Trainingssprung, der gleich gut funktionierte und sie - wie später auch der zweite - auf Rang elf befördern sollte.
Dass die Pinzgauerin Eder das Potenzial für eine Topleistung hat, zeigte sie nicht nur im letzten Trainingskurs der Damen in Eisenerz, wo sie häufig hinter Kramer zweitbeste Österreicherin war. Eder liegt im Gesamtweltcup an elfter Position - das sollte Qualitätsmerkmal genug sein.
Druck verspürt die Kramer-Ersatzfrau keinen
Druck lastet bei den Spielen keiner auf ihr. Sie hat auch nicht vor, sich unnötigerweise selbst zu stressen. „Wenn ich Sprünge hinkriege, wie ich das möchte, schaut es ganz gut aus.“
Das Ambiente hat die 20-jährige Salzburgerin jedenfalls schon jetzt beeindruckt. „So etwas habe ich in meinem Leben noch nie gesehen“, spricht sie die Schanze an, die futuristisch designt wurde. „Ich habe mich ein bissl gefühlt wie auf einem anderen Planeten. Unglaublich, was hier gebaut wurde.“
Einen echten Schreckmoment hatte Eder indes auch schon erlebt. „Mein PCR-Test lief nicht wie gedacht“, verriet sie. Die Folge: Sie musste zunächst auf ihrem Zimmer bleiben, weitere Tests absolvieren. Erst am Freitag kam die Entwarnung. Es sind eben verrückte Tage für Eder …
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