Zeitkapsel

Gmundner schafft Archiv gegen digitales Vergessen

Oberösterreich
19.01.2022 16:00

Mit gängigen Datenträgern ist eine Archivierung für die Ewigkeit nicht möglich, deshalb hat Martin Kunze das Projekt „Memory of Mankind“ gegründet. Er archiviert das Wissen unserer Zeit auf keramischen Datenträgern und lagert diese in einem Stollen im Hallstätter Salzbergwerk.

Was nicht alles im ältesten Salzbergwerk der Welt, in Hallstatt, schlummert! In einem Seitenschacht 500 Meter tief im Berg hat Martin Kunze sein Archiv angelegt. Er errichtet bereits seit einigen Jahren eine Zeitkapsel für die ferne Nachwelt.

Keramik hält „ewig“
Archäologen der Zukunft könnten hier entdecken, wer wir waren, wenn unsere Bibliotheken wohl längst zu Staub zerfallen sind. „Als Keramiker arbeite ich mit Materialien, die Jahrtausende überstehen“, so Kunze, der ein Verfahren entwickelt hat, das sowohl Text, als auch Fotos und sogar Mikrofilm dauerhaft in Tonfliesen einbrennen lässt. Während herkömmliche digitale Speichermedien nur drei bis fünf Jahre halten, ehe man sie tauschen muss, hält die Glas-Keramik sowohl Korrosion, Feuchtigkeit, Strahlung, Säure oder extremer Hitze stand und kann Informationen über Hunderttausende Jahre speichern.

„Memory of Mankind“
Mit seiner „Memory of Mankind“-Initiative hat er es sich zur Aufgabe gemacht, eine Selektion der wichtigsten Dokumente der Menschheit als analoge Abbildungen im Stollen zu konservieren. Und die Sammlung wächst und wächst. Aktuell umfasst sie rund 800 Stück – Bücher und Zeitungsartikel, aber auch private Texte und Bilder aller Art. Warum er ausgerechnet Hallstatt als Lagerungsort gewählt hat? Geologisch gesehen gilt der Salzstock als ein sicherer Ort, denn er schließt sich über Jahrhunderte selbst ein. Über einen Token mit den Koordinaten, der auf der ganzen Welt verstreut wird, lässt sich das Archiv finden.

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