„Leben retten“

Jeder ungeimpfte Grieche ab 60 muss Strafe zahlen

Ausland
14.01.2022 10:55

Ungeimpfte Griechen im Alter von über 60 Jahren müssen bis kommenden Montag geimpft sein, andernfalls riskieren sie monatlich eine 100 Euro Geldstrafe, teilte ein Regierungssprecher mit. Die Maßnahme sei zwar unpopulär, werde aber „Leben retten“. 

Der Regierungssprecher rechtfertigte die Impfpflicht gegenüber der Tageszeitung „Kathimerini“ damit, dass neun von zehn Corona-Todesfällen diese Altersgruppe beträfen.

Darüber hinaus seien sieben von zehn intubierten Patienten auf den Corona-Intensivstationen älter als 60. Acht von zehn seien dabei ungeimpft. „Wir müssen auf der höchstmöglichen Alarmstufe sein, und es darf vorerst keine Nachlässigkeit geben“, sagte der Regierungssprecher.

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Wir müssen auf der höchstmöglichen Alarmstufe sein, und es darf vorerst keine Nachlässigkeit geben.

Griechische Regierung

Bußgelder kommen Spitälern zugute
Die Verwaltungsstrafe soll automatisch von der Steuerbehörde AADE eingehoben werden. Die eingetriebenen Bußgelder sollen den Krankenhäusern direkt zugutekommen. „Es gibt nur eine Altersgruppe, die darauf besteht abzuwarten. Und leider sind es gerade die Über-60-Jährigen, die krank werden und sterben“, sagte Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis. Seit Pandemiebeginn wurden in Griechenland mehr als 1,6 Millionen Corona-Fälle und über 21.000 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus verzeichnet.

Mit den Strafen will Griechenland vor dem Hintergrund der Ausbreitung der Omikron-Variante die Impfquote anheben. Rund 63 Prozent der Bevölkerung ist zweimal gegen das Coronavirus geimpft.

Griechenland verlängert Maßnahmen über Mitte Jänner hinaus
Wie am Donnerstag bekannt wurde, werden in Griechenland die seit dem Jahreswechsel geltenden strengeren Corona-Auflagen verlängert. Nach Angaben der Regierung sollen sie über den bisherigen Termin am 16. Jänner hinaus noch mindestens eine weitere Woche in Kraft bleiben. Die Zahl der Neuinfektionen vor allem mit der Omikron-Variante bleibt weiterhin hoch. Anfang der Woche wurden nach der Rückkehr aus den Weihnachtsferien allein mehr als 25.000 Schüler und Lehrer positiv getestet. Von Dienstag auf Mittwoch wurden insgesamt 24.246 Neuinfektionen binnen 24 Stunden festgestellt.

Tavernen, Bars und Kneipen müssen nun weiterhin um Mitternacht schließen. Gäste dürfen nicht stehen, sondern nur am Tisch bedient werden, Musik ist verboten. Bei Fußballspielen dürfen die Stadien nur zu zehn Prozent besetzt werden. Besucher von Pflegeheimen und Krankenhäusern müssen einen aktuellen PCR-Test vorweisen. In Supermärkten und öffentlichen Verkehrsmitteln gilt die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske. Für alle anderen Geschäfte gilt ohnehin die 2G-Regel - nur geimpfte und genesene Menschen haben Zutritt.

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