05.01.2022 08:01 |

Lauterbach macht Tempo

Auch Deutschland steuert nun Richtung Impfpflicht

Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach will möglichst rasch eine Impfpflicht ohne Aufbau eines Impfregisters einführen. Er arbeite an einem Vorschlag, sagte Lauterbach am Mittwoch. „Omikron als schmutzige Impfung ist keine Alternative zur Impfpflicht“, so der SPD-Politiker. Auch schärfere Kontaktbeschränkungen sollen kommen.

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Er wolle bei der Bund-Länder-Konferenz am Freitag eine Verschärfung der Kontaktbeschränkungen durchsetzen, so Lauterbach gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Der Gesundheitsminister sprach auch neue Impfziele an. „Nach der Modellierung des Robert-Koch-Instituts sollte das Ziel sein, dass mehr als 80 Prozent der doppelt Geimpften auch geboostert sind, also rechnerisch 56 Prozent der Bevölkerung.“

„Verschärfungen werden notwendig sein“
„Verschärfungen werden leider notwendig sein, um der schweren Welle, die auf uns zukommt, zu begegnen“, sagte Lauterbach. „Ich werde dazu Vorschläge machen.“ Details nannte er nicht, betonte aber, insbesondere für Ungeimpfte gebe es keinen Grund zur Entwarnung.

„Man kann ihnen nicht in Aussicht stellen, dass für sie die Kontaktbeschränkungen kurz- oder mittelfristig aufgehoben werden“, so Lauterbach. „Mein Appell an die Ungeimpften ist, dass sie sich schnell zumindest einmal impfen lassen, damit sie wenigstens für den ganz schweren Krankheitsverlauf eine wichtige Schutzwirkung haben.“

Quarantäneverkürzung bei Omikron „kein Risiko“
Der SPD-Politiker verteidigte seinen Vorstoß, die Quarantäne in Hinblick auf die Omikron-Variante des Virus zu verkürzen. „Studien zeigen, dass die Generationszeit - also auch die Phase, in der sich das Virus im Körper ausbreitet und die Phase, in der ein Mensch ansteckend ist - bei Omikron viel kürzer ist“, erläuterte er. „Wir können also bis zu einem gewissen Grad die Quarantänezeit verkürzen, ohne ins Risiko zu gehen.“

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Mein Appell an die Ungeimpften ist, dass sie sich schnell zumindest einmal impfen lassen, damit sie wenigstens für den ganz schweren Krankheitsverlauf eine wichtige Schutzwirkung haben.

Deutschlands Gesundheitsminister Karl Lauterbach

Die Überlegungen zielen auch darauf ab, wichtige Versorgungsbereiche auch dann am Laufen zu halten, wenn die Infektionszahlen sprunghaft zunehmen sollten. Lauterbach nannte insbesondere Krankenhäuser, Altenpflege sowie Polizei, Feuerwehr sowie die Wasser- und Stromversorgung. Für diese Bereiche seien neue Quarantäne- und Isolationsregeln nötig. Auch die Bereiche Schule und Reisen müssten bedacht werden, sagte er.

58.912 Neuinfektionen in Deutschland
Das Robert Koch-Institut (RKI) vermeldete am Mittwoch erneut einen Anstieg der offiziellen Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche Mittwochfrüh mit 258,6 an. Er steigt seit Ende Dezember von Tag zu Tag, wobei das RKI weiterhin von einer Untererfassung der Neuinfektionen wegen weniger Tests und Meldungen im Zuge der Feiertage und der Ferien ausgeht.

Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 239,9 gelegen, vor einer Woche bei 205,5 (Vormonat: 439,2). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 58.912 Corona-Neuinfektionen, vor genau einer Woche waren es 40.043 Ansteckungen. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 346 Todesfälle verzeichnet

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