Hochprozentiges

Alkohol und Pandemie: So viel trinkt Österreich

Wirtschaft
01.01.2022 15:59

Seit Corona trinken die Österreicher mehr daheim. Sie wollen Barfeeling und gönnen sich kostspieligen Rum, Whiskey und Liköre.

Die Nachtclubs sind geschlossen, die Lieblingsbar hat dichtgemacht und selbst für Restaurants gilt Frühschluss. Doch die Österreicher sind anpassungsfähig und haben ihr Trinkverhalten an die Corona-Einschränkungen angepasst. Gin Tonic oder ein Aperol Spritz werden jetzt auch gerne auf dem Sofa genossen.

Alkoholkonsum in Österreich in Zahlen:

„Trend entwickelte sich im letzten Jahr stark“
Jeder dritte Österreicher gönnt sich laut Schlumberger-Sektreport ein Gläschen Sekt im Alltag. „Die Konsumenten setzen auf das Bargefühl für zu Hause“, analysiert Kearny-Unternehmensberater Adrian Kirste. Ergänzt Oliver Dombrowski, Geschäftsführer von Liquid Spirits (Jägermeister, Jack Daniels): „Der Trend entwickelte sich im letzten Jahr stark in Richtung Daydrinking.“ Deshalb erzielten fertig gemischte Drinks, die man zu einem Spaziergang oder auf die Wiese mitnehmen kann, heuer üppige Zuwächse.

Weihnachten ließ Kasse klingeln
Zur Freude der Supermärkte, wo sich Hochprozentiges 2021 übers ganze Jahr verteilt gut verkaufte. „Alkoholische Getränke sind laut letzten Marktzahlen im Lebensmittelhandel die am stärksten wachsende Kategorie“, berichtet Isabelle Emrich, Country Managerin von Beam Suntory Austria (Jim Beam, Laphroaig, Roku Gin).

In den letzten Wochen klingelten die Kassen dank schön verpackter Weihnachtsspirituosen, die als Geschenke unterm Baum lagen, und dem Sekteinkauf für Silvester besonders laut. Prozent-Aktionen unterstützten die Kauflust. „Wir haben jetzt 25 Prozent des Jahresumsatzes gemacht“, strahlt Spar-Sprecherin Nicole Berkmann.

Umsatzgewinn bis zu 50 Prozent
Es gibt einen Trend zu weniger Alkoholgehalt und hochwertigen Marken. Transgourmet-Boss Thomas Panholzer: „Die Wachstumskaiser waren 2021 Wodka, internationaler Rum und Premium-Gin.“ Die Umsatzzahlen stiegen bei einigen Anbietern um bis zu 50 Prozent. Bittergetränke wie Aperol, Campari, aber auch Averna sind ebenfalls hoch erfolgreich. „Das größte Mengenwachstum hatten Liköre“, erklärt Schlumberger-Manager Markus Graser (u.a. Mozart Chocolate Coffee).

Das Plus im Handel hilft der Branche aber nur teilweise. „Die Situation bleibt kritisch“, analysiert Christopher Robl, Verkaufsdirektor von Pernod Ricard Austria (Lillet, Absolut Wodka etc.). Durch die Lockdowns und die Restaurant-Restriktionen sind die Umsätze teils weit unter Plan. Das Supermarkt-Plus kann nur bei einigen Firmen das Gastro-Minus ausgleichen.

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