In heller Aufregung

Für die Tierwelt ist Silvester kein Knaller

Tierecke
30.12.2023 07:00

Alle Jahre wieder knallt’s! Ganz zum Leidwesen von Hund, Katze & Co. Der Trubel zum Jahreswechsel beginnt oft schon Tage vorher und versetzt Haus- aber auch Wildtiere in Dauerstress. Wir haben einige Tipps gesammelt, wie Sie zumindest daheim Abhilfe schaffen können. 

Entspannt gemeinsam mit Bello und Mieze ins neue Jahr starten, ist für Tierhalter eine Wunschvorstellung. Denn trotz Teuerung und prognostizierter hoher Schadstoffwerte in der Luft wird es zu Silvester wieder laut werden.

Haben Sie schon einmal einen schreckhaften Hund zu Silvester erlebt? Wenn nicht: Der Vierbeiner verspürt Todesangst! Der Krach und die Lichtblitze von explodierenden Feuerwerkskörpern versetzen Tiere in Panik. Bei Haustieren sieht man diese Furcht, den Wildtieren dürfte es noch viel schlimmer ergehen.

Richtiges Verhalten

  • Ihr Liebling sollte gechippt und registriert sein! An keinem anderen Tag entlaufen so viele Hunde wie zu Silvester.
  • Lassen Sie Ihren Hund rund um den Jahreswechsel nicht von der Leine.
  • Schließen Sie vorhandene Katzenklappen sowie alle Fenster, ziehen Vorhänge zu oder Jalousien runter.
  • Es hilft, ruhige Musik in passender Lautstärke abzuspielen
  • Volieren sowie Kleintiergehege mit einem Tuch abdecken.
  • Manche Tiere verkriechen sich: Lassen Sie es zu und bieten der Fellnase einen geschützten Rückzugsort, wie eine kuschelige „Höhle“!
  • Beruhigungsmittel (z.B. CBD-Tropfen) sollten vom Tierarzt verschrieben werden.
  • Verhalten Sie sich bitte ruhig und gelassen, alles andere verstärkt die Angst nur zusätzlich. Ihre Anwesenheit wirkt stressmindernd und hilft Ihrem tierischen Freund, die beängstigende Nacht gut zu überstehen.
Wenn Wildtiere aus Angst flüchten müssen, kostet ihnen das gerade im Winter viel Energie, die sie eigentlich zum Überleben brauchen. (Bild: stock.adobe.com)
Wenn Wildtiere aus Angst flüchten müssen, kostet ihnen das gerade im Winter viel Energie, die sie eigentlich zum Überleben brauchen.

Die Natur leidet unter der von Menschen verursachten Knallerei
Vögel zeigen panische Reaktionen und werden unter Umständen tagelang von ihren Schlafplätzen vertrieben - manche finden nie wieder den Weg zurück. Igel erwachen aus ihrem Winterschlaf, Rehe suchen panisch nach geeigneten Verstecken. Gerade im Winter müssen unsere Wildtiere gut mit ihren Kräften haushalten, weil sie nur begrenzte Energie- und Nahrungsreserven zur Verfügung haben.

Langfristige Maßnahmen

Langfristig eigenen sich Therapiemaßnahmen, um die Angst vor Silvesterkrach zu reduzieren:

  • Desensibilisierung: Gewöhnung durch Vorspielen von Silvestergeräuschen (CDs oder YouTube, anfangs sehr leise, die Lautstärke nur langsam steigern, ohne dass der Hund dabei ängstlich wird).
  • Gegenkonditionierung: Lernen, Feuerwerk mit etwas Positivem zu verbinden, wie etwa Spiel oder Futter.
  • Entspannungstraining: Situationen, in denen Hunde entspannt sind, konsequent mit einem Signal („Entspannungswort/-ton“) oder einer Belohnung verbinden - dieses Signal kann in einer Stress- oder Angstsituation die Anspannung des Hundes reduzieren!
  • Langfristige Therapien sollten einige Monate im Voraus gestartet werden. Erste Erfolge zeigen sich dann bereits innerhalb kurzer Zeit !

Ruhe bewahren und Tiere im gewohnten Umfeld lassen
Auch „Krone“-Tierexpertin Maggie Entenfellner weiß aus eigener Erfahrung um die Wichtigkeit des richtigen Verhaltens: „Ich gehe so gut wie gar nicht auf die Geräuschkulisse ein, um meine Tiere in ihrer Angst nicht noch zu bekräftigen. Ich schaffe Rückzugsorte und bleibe um Mitternacht mit ihnen in der Wohnung, so klappt es für uns am besten. Ich würde mir wünschen, dass die Menschen auf Feuerwerk verzichten.“

Ein Zeichen der Rücksicht
Schon seit Jahren wird eine Reduktion von privatem Feuerwerk und der Appell an den Einzelhandel, Pyrotechnik aus dem Sortiment zu nehmen, immer lauter. Als erster Lebensmittelhändler in ganz Österreich verzichtet Penny seit 2021 auf den Verkauf von Feuerwerkskörpern und setzt damit ein Zeichen für Umweltschutz und Tierwohl. Bleibt zu hoffen, dass diesem Beispiel endlich auch andere Verkaufsstellen folgen!

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