Wenn die Sterne uns schon keine Außerirdischen bringen, dann schenken sie uns zumindest die Astrologie. Zu Ersterem habe ich die Theorie, dass die Aliens auf ihrer Suche nach intelligentem Leben einen weiten Bogen um die Erde machen. Irgendwo vor dem Neptun schwebt ein Warnschild: Achtung, Menschen!, und die grünen Männchen und grünen Weibchen und grünen Diversen fliegen einen langen Umweg, um nicht mit dem in Berührung zu kommen, was bei uns so los ist. Kriege, Klimawandel, Corona-Leugner, ORF-Eigenproduktionen, solche Dinge eben. An die Macht der Sterne glaube ich nicht, aber fange jetzt damit an, denn mein Jahr - und das aller Abermillionen Fische - wird großartig. Ich habe das Jahreshoroskop auf krone.at gelesen, und 2022 wird eines meiner besten Liebesjahre; werde ich krank, kann ich mit einer Wunderheilung rechnen; alle Figurprobleme verschwinden, und ich werde reich. Dass ich jetzt einer der Avengers werde, damit habe ich nicht gerechnet.
Ich habe mir angesehen, wie denn die Sterne für Österreichs (Ex-)Politiker stehen. Sebastian Kurz geht also in die USA, was seinen Kritikern auch wieder nicht recht ist. Zuerst heißt es #kurzmussweg, dann soll er wieder bleiben, #kurzschleichdichnicht, oder so, es ist sehr verwirrend. Jedenfalls ist Kurz Jungfrau, und ihm wird versprochen: „Einen lukrativen Stellenwechsel, (Immobilien-?)Gewinne, einen Zusatzjob oder eine Gehaltserhöhung, weil sich zeigt, dass Sie zuverlässiger als andere sind.“ Na, kann das noch ein Zufall sein?
Wolfgang Mückstein ist Krebs, und ihm wird prophezeit: „Bedeutende Verdienst- und Gewinnchancen sowie Jupiter-Glück in allen Arbeits- und Geld-Belangen zeigt das Krebs-Horoskop fürs erste Halbjahr 2022.“ Bis Sommer bleibt er uns also erhalten, falls Sie auf etwas anderes gewettet haben sollten. Weiter heißt es: „Ich rate Ihnen dringend: Sparen Sie Ihr Geld und Ihre Kräfte. Beides werden Sie ab Juni brauchen.“ Vielleicht bekommt Österreich dann ja auch einmal einen echten Gesundheitsminister.
FPÖ-Chef Herbert Kickl ist Waage, falls Sie auf das Shetlandpony getippt haben, und da steht: „Wer jedoch ab Mai Ihr Wohlbefinden stören könnte, ist ironischerweise Jupiter, der sogenannte ,Glücksplanet´. Aus seiner Opposition heraus bewirkt er Wehwehchen und Blockaden. Leider genau dann, wenn Sie Ihre ehrgeizigen Pläne vorantreiben möchten. Richtig, Sie ahnen schon, dass Sie in letzter Zeit Ihre Reserven erschöpft haben.“ Mit Corona ist eben nicht zu spaßen. Aber Sorgen müssen wir uns nicht machen, denn der Herbert verliebt sich am Arbeitsplatz.
2022 bleibt also spannend.
Ich wünsche einen schönen Feierabend, so Sie einen haben.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.