Wild gegen Juden gehetzt wird auf einschlägigen Internetseiten und unter anderem auch im Online-Nachrichtendienst Telegram. Eine junge Burgenländerin ließ sich dort zu einer antisemitischen Äußerung hinreißen, die sie vor Gericht brachte. Weil sie sich einsichtig zeigte, kam sie noch einmal mit einem blauen Auge davon.
Der Onlinedienst Telegram ist unter anderem dafür bekannt, ein Tummelplatz für Neonazis, Rechtsextreme, Antisemiten, Staatenverweigerer und Corona-Leugner zu sein. In einer dieser fragwürdigen Gruppen mit dem Namen „Österreich steht auf“ postete ein User etwa „Der Jude ist der Feind ...“, was eine junge Frau aus dem Mittelburgenland mit den Worten: „Das ist nun mal Fakt“ goutierte. Fakt ist allerdings, dass solche Aussagen strafbar sind. Deshalb musste die 25-Jährige in Eisenstadt auf der Anklagebank Platz nehmen.
„Habe jüdische Freunde“
Zur großen Überraschung des Gerichts hatte die Angeklagte nicht nur selbst Migrationshintergrund, sondern erklärte auch, „gemeinsam mit Juden“ in Wien aufgewachsen zu sein. Sie sei entsetzt über ihr Verhalten und könne es sich nicht erklären. Sie sei von anderen „aufgehetzt“ worden. Dank dieser Offenheit erhielt sie eine Diversion. Wenn die Frau 180 Stunden Sozialarbeit ableistet, bleibt ihr eine Vorstrafe erspart.
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