Kommentar

Wenn Polizisten zur Zielscheibe werden

Vorarlberg Newsletter
18.12.2021 19:08

Liebe Leserin, lieber Leser, die Stimmung bei den Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen wird immer gereizter. Vom Rednerpult wird ungeniert gegen die Staatsmacht und deren Akteure gehetzt, Demonstranten beschimpfen Polizisten, teils kommt es sogar zu gewalttätigen Übergriffen. Sandro Wehinger, Vorarlbergs oberster Polizeigewerkschafter, findet dafür klare Worte: „Es nicht zu akzeptieren, dass eine geringe Minderheit diejenigen angreift, die in unserem Staat für den Schutz der Demonstrationsrechte den Kopf hinhalten müssen, nämlich die Polizistinnen und Polizisten.“ Jetzt planen die Organisatoren der Demos sogar, über die Feiertage zu demonstrieren - und zwar mit dem gleichermaßen wahnwitzigen wie entlarvenden Argument, dass man mit dieser Terminwahl auch die Polizisten bestrafen könne. Also Demos nach dem Motto: „Wir gehen auf die Straße, damit Du nicht Weihnachten mit deiner Familie feiern kannst.“ Es ist legitim gegen die Impfpflicht zu sein. Es ist ebenfalls legitim, dagegen zu protestieren. Aber ist es der eigenen Überzeugung tatsächlich dienlich, wenn man dafür mit Rechtsradikalen, Krawallmachern und Gewalttätern gemeinsame Sache macht? Jene, die auch heute wieder demonstrieren, sollten einen genauen Blick auf die werfen, die neben ihnen marschieren. Und sich fragen, ob das wirklich Menschen sind, denen sie vertrauen, die sie im Notfall um Hilfe bitten würde, also Menschen, mit denen „ein Staat zu machen“ ist? Oder ob sie sich im Ernstfall nicht doch lieber an die Polizistin wenden würden, die zehn Meter dafür sorgt, dass die Autos umgeleitet werden… Machen Sie’s gut und bleiben Sie gesund. Herzlichst, Emanuel Walser

 Vorarlberg-Krone
Vorarlberg-Krone
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit

Mehr Nachrichten

explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele