17.12.2021 16:10 |

„Cum-Ex“-Skandal

Vorermittlungen gegen Scholz erst jetzt bekannt

Bisher nicht bekannte Vorermittlungen gegen den früheren Bürgermeister und jetzigen deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) empören die Opposition im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) der Hamburgischen Bürgerschaft zum „Cum-Ex“-Skandal. Seit Februar 2020 bis September dieses Jahres seien Vorermittlungen gegen Scholz wegen des Vorwurfs der Untreue geführt worden, das bestätigte die Hamburger Staatsanwaltschaft. 

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Grundlage waren demnach mehrere Strafanzeigen. Da sich kein Anfangsverdacht ergeben habe, sei das Verfahren ohne Einleitung von Ermittlungen eingestellt worden, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatten das ARD-Magazin „Panorama“ und das „Manager Magazin“ darüber berichtet. Dass der Untersuchungsausschuss nicht über den Vorgang informiert worden sei, sei eine „Frechheit“, sagte der Obmann der Linken im PUA, Norbert Hackbusch, der dpa.

Es wäre Aufgabe der Präsidialabteilung in der Senatskanzlei gewesen, entsprechende Informationen beizubringen. CDU-Obmann Richard Seelmaecker sprach laut „Panorama“ und „Manager Magazin“ von einer bewussten Täuschung des Parlaments. „Es ist ein Skandal, dass dem Ausschuss wiederholt Akten vorenthalten werden.“

Der PUA soll eine mögliche politische Einflussnahme führender SPD-Politiker auf die steuerliche Behandlung der in den „Cum-Ex“-Skandal verwickelten Warburg Bank klären. Hintergrund sind Treffen von Scholz mit den Bankeigentümern 2016 und 2017. Die Hamburger Finanzbehörde hatte 2016 mit Ablauf der Verjährungsfrist auf Steuernachforderungen für 2009 und 2010 in Höhe von 47 Millionen Euro gegen die Bank verzichtet. Weitere 43 Millionen Euro wurden 2017 erst nach Intervention des Bundesfinanzministeriums eingefordert.

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