DNA-Test entlastet ihn

Brite saß 38 Jahre unschuldig im Gefängnis

Ausland
14.05.2025 10:01

Als eine Frau in den 1980er-Jahren brutal ermordet wurde, wird Peter Sullivan festgenommen und wegen Mordes verurteilt. 38 Jahre später steht fest: Er war nicht der Täter und saß unschuldig fast vier Jahrzehnte in Haft. Es dürfte sich um einen der längsten britischen Justizirrtümer aller Zeiten handeln.

Diane Sindall wurde im Sommer 1986 im Bebington bei Liverpool ermordet aufgefunden. Die 21-jährige Floristin, die sich auch in einer Bar etwas dazuverdiente, wurde auf ihrem Weg nach Hause von der Arbeit sexuell missbraucht und anschließend zu Tode geprügelt.

Kurz darauf wurde Sullivan festgenommen: Die Anklage ging davon aus, dass Peter Sullivan nach der Niederlage bei einem Dartspiel den ganzen Tag über viel getrunken hatte und mit einem Brecheisen bewaffnet losgezogen war. Dann soll er zufällig auf die 21-Jährige gestoßen sein.

In diesem Beitrag ist das Grab des Mordopfers Diana Sindall zu sehen:

Sullivan hatte stets seine Unschuld beteuert: Zwei Versuche, das Urteil aufheben zu lassen, scheiterten. 38 Jahre saß der nun 68-Jährige hinter Gittern, ehe ein DNA-Test die Wahrheit ans Licht brachte. Neue Tests ergaben, dass in den damals aufbewahrten Proben keine DNA von Sullivan vorhanden war.

Peter Sullivans Schwester bei einer Pressekonferenz vor dem Berufungsgericht.
Peter Sullivans Schwester bei einer Pressekonferenz vor dem Berufungsgericht.(Bild: AP/Ben Whitley)

„Wir haben Peter 39 Jahre lang verloren“
Duncan Atkinson von der Staatsanwaltschaft erklärte vor dem Berufungsgericht, die Analyse habe ergeben, dass die Probe von einem unbekannten Mann stamme. Sullivan wohnte der Anhörung per Videokonferenz teil. Als das Urteil verlesen wurde, erklärte seine Schwester Kim Smith unter Tränen: „Wir haben es geschafft“, berichtet „The Guardian“. Außerhalb des Gerichtsgebäudes sagte sie: „Wir haben Peter 39 Jahre lang verloren, und am Ende sind es nicht nur wir [die etwas verloren haben]. Peter hat nicht gewonnen, und die Familie Sindall auch nicht. Sie haben ihre Tochter verloren, sie werden sie nicht zurückbekommen.“

Die Polizei erklärte, die Beamten würden nun „alles unternehmen“, um die Person zu finden, deren DNA am Tatort hinterlassen wurde. „Leider gibt es in der nationalen DNA-Datenbank keine Übereinstimmung mit der identifizierten DNA“, erklärte die zuständige Beamtin Karen Jaundrill.

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